burgis wurden zu Wittenberg jaehrlich am Montag nach Misericordias
ausgestellt, wobei ein Glas voll von demjenigen Oele mit hergezeigt
wurde, das aus den Gebeinen der hl. Elisabeth, Landgraefin von Hessen,
geflossen war. Das Glas ging an Luther ueber, der wie J. Mathesius
erzaehlt, es einst seinen Joachimsthaler Gaesten zu einem andaechtigen
Tischtrunk aufstellte. Karl der Kahle hatte in der Kaiserpfalz zu
Attigny (Champagne) eine Walburgiskirche erbaut; noch im J. 1720 kamen
daselbst die Geistlichen von mehr als vierzig Pfarreien am 1. Mai
zusammen, um das Walburgisoel auszuspenden. Odo, Abt zu Clugny, (Burgund)
kannte in seiner Nachbarschaft eine Walburgiskirche, in welcher die
dortigen Partikeln etliche Tage des Jahres Oel schwitzten; die Heilige
hiess dorten Sainte Vaubourg und Gualbourg. Gretser pg. 906. Bolland.
518b. 519a. A. SS. II, pg. 307. 308.
Von altkirchlichen Abbildungen Walburgis sind folgende zu nennen. Im
Schiff der Heidenheimer Klosterkirche, die waehrend der Reformation
verwuestet wurde (more Lutheranae sectae, quae omnia sacra polluit, sagt
Rader 3, 45) liegt gegen das Chor zu ein 2-1/2 F. hoher Grabstein, auf
welchem Walburg in ganzer Figur ausgehauen ist, in der rechten Hand
einen Stab haltend, auf dessen Wirbel ein kleines Kreuz sitzt, in der
linken ein Buch, zu Fuessen ein Wappenschild. Dieser saeulengeschmueckte
Aufbau mit Perlenfries gehoert den Werken der romanischen Periode an
(Bavaria 3, 863). Auf einem gegenueber liegenden aehnlichen Grabstein ist
Wunnibald ausgehauen; drunter steht die Inschrift: sepulcrum stae
Walburgis 1484. Eine Abbildung davon erschien bei Bruegel in Ansbach und
im Jahresberichte des histor. Vereins fuer Mittelfranken 1843. Der hl.
Wilibald mit seiner ganzen Verwandtschaft ist dargestellt auf einem
Teppich, welcher urspruenglich in der Eichstaedter Kirche aufbewahrt
wurde und nun im Muenchner Nationalmuseum ist.--Auf folgenden Stichen
erscheint die Heilige als Abtissin mit dem Stab, das Oelflaeschlein in
der Hand haltend:
Fons olei Walpurg. a Jacobo Gretser, S.J. Ingolst. 1629.--P. Emil de
Novara, capuccino. Breve ristretto della Sta. principessa Walpurga.
Eichst. 1722.--Matth. Rader, Bavaria sancta. Muenchen 1704 (wiederholt
das Grabmal).--P. Goudin, Unerschoepflicher Gnadenbrunnen der hl.
Walburgis. Regensb. 1708.
Besondere Weihkirchen und Kapellen besitzt die hl. Walburg auf dem
Gebiete der Baiern, Alemannen, Franken, Burgundionen, Niedersachsen und
Friesen; s
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