oweit durch dieselben der hier zu behandelnde Stoff
vervollstaendigt wird, wird von ihnen im Einzelnen ferner hier die Rede
sein. Eben dieselbe Bemerkung hat auch von den an vielfachen Orten
aufbewahrten und verehrten Walburgsreliquien zu gelten.
Auf dem bairischen Lechfelde liegt in der Gemeindeflur von Kaufering
eine sehr alte Walburgskapelle, auf ihrem eignen Huegel stehend, von
Linden beschattet, von einer Mauer eingefriedet. Der Eintritt fuehrt drei
Stufen abwaerts, die Wand ist schwarz, das Innere finster. Im Anbau steht
der Pestkarren, die Raeder sind mit Filz beschlagen, um die zur Pestzeit
gehaeuften Leichen geraeuschlos abzufuehren. Walburg hat jener Pest
gewehrt. Diese Kirche, sagt das Volk, sei heidnischen Ursprungs, man
habe hier noch den Goetzen geopfert. Schoeppner, Bair. Sagb. no. 889.
Bairische Ortschaften, vom Namen Walburg ableitend, zaehlt das
topographisch-statistische Handbuch des Koenigreichs (Muenchen 1868)
folgende auf: Walbenhof, Einoede bei Neustadt a.d. Waldnab; Walbenreuth,
Dorf bei Tirschenreuth; Dorf Walberngruen bei Stadtsteinach; Walbertsberg
bei Kunreut; hier wird neben der Walburgskapelle unter den Linden ein
Maimarkt abgehalten, zu welchem die Landleute bis auf zehn Stunden weit
zusammen kommen. (Reynitzsch, Truhtensteine 187.) Walburgskirchen, Dorf
bei Pfarrkirchen; Walburgsreut, Weiler bei der Stadt Hof;
Walburgswinden, Einoede bei Neustadt a.d. Aisch; Walpenreuth, Dorf bei
Berneck; Walpersberg, Dorf bei Bogen; Walpersdorf, ein Weiler bei
Rosenheim, und zwei gleichnamige Doerfer bei Rottenburg und bei
Schwabach; Walpershof, Dorf bei Eschenbach; Walpersreuth, Weiler bei
Neustadt a.d.W.; Walperstetten, Dorf bei Dingolfing; Walperstorf, bei
Landshut; Walpertshofen, Weiler bei Dachau; Walpertskirchen, Pfarrdorf
bei Erding; Woelbersbach, Dorf bei der Stadt Hof; Wolpersreut, Dorf bei
Kulmbach; Wolperstetten, Dorf bei Dillingen; Wolpertsau, Einoede bei
Neuburg an der Donau. Diese Liste laesst sich jedoch noch um vieles
vermehren, wenn man dabei die mundartlichen Formen des Namens
Walburg mitverwerthet. Er lautet im Altmuehlthale Buergli, in
altbairisch-oberpfaelzischer Mundart Walberl (nicht zu verwechseln mit
Waberl, Wawl, Wabm, was in Altbaiern und Mittelfranken Barbara ist), im
tiroler Zillerthal Purgel u.s.w. Einer der Hauptberge am oberbaierischen
Tegernsee wird 1420 in einem Lateingedichte des Peter v. Rosenheim als
Walber foecundissimus begruesst. Schneller Woertb. 4, 61.
Das s
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