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hnknecht alljaehrlich zur Zeit der Hundstage die ueberalten Hunde todtschlagen, zu Leipzig im April und August, in Norddeutschland zur Fasnacht. J.P. Schmidt, Fastelabendgebraeuche. Rostock 1793, 150. 153. Waren diese fuer die Landwirthschaft gefaehrlichen Fristen vorueber, so vergoetterte man das Thier als den Vermittler der Fruchtbarkeit (Cicero I de nat. Deor.), oder man streute ihm Brod und Mehl. Zu Niederoesterreich wird am 28. Dec. (Kindleinstag) Mehl und Salz gemengt zur Dachfirst hinausgestellt; das wird das Wind- und Feuerfuettern genannt. Zerfuehrt der Wind dies Opfer, so sind im naechsten Jahre keine schaedlichen Stuerme zu befuerchten. Ein Weib in Munderkingen setzte schwarzes Mus zum Dache hinaus: "man muesse die Windhunde fuettern." Birlinger, Schwaeb. Sag. 1, 191 und no. 301. Das eben angefuehrte Beispiel zeigt, dass man dies den Winden gebrachte Spendopfer sprachlich missverstehend auf die Windhunde anwendete, da das Wort Wind in unsrer Sprache beides bezeichnet ventus und velter. War der erste Schnee gefallen, ehe Frost und Sturm die keimende Saat beschaedigen konnten, so sagte unsre Vorzeit: gib den winden brot, ez hat gesniget. Grimm RA. 256. Hatte man den Hund (Sturmwind) des W. Jaegers Hackelberg in ein Haus herein gelassen, so lag er da den Winter ueber an der Herdstelle und frass nichts als Asche; zum Ersatz aber war ein so mildherziges Haus im Fruehjahr drauf mit Milch und Butter reichlich gesegnet. Haupt, Ztschr. 6, 117. Kuhn Nordd. Sag. no. 2. Dazu galten noch bestimmte Pflichtigkeiten der Lehensleute. Moscherosch im Phil. von Sittewald (Strassburg 1665) 2, 167 schreibt: Die Eylff Hunde (erhalten) jeder 4 Mietschen (franzoes. miche). Eine Offnung von 1469 verpflichtet die Lehensleute gegen den aufreitenden Vogt: vnd haet er zwen wind mit jm traben, denen soellent sy geben ain huslaib. So bildet sich aus der Vorstellung vom Windhund der W. Jagd der Begriff des sogenannten Nahrungshundes, ein Name, der am Ober- und Mittelrhein fuer jeden geheimnissvollen Haussegen gilt. Hat man ausgedroschen, so erhalten die oberdeutschen Drescher zum Schlussmahl gekochte Mehlspaetzlein, die man in Baiern Nackete Huendlein heisst; wer aber bei der Arbeit einen Toelpelstreich gemacht hat, bekommt eine Strohpuppe, die Hundsfud; beiderlei Namen sind Sinnbilder der Fruchtbarkeit. Gebackene Huendlein wirft man zur Abwehr der Feuersbrunst in die Flammen. Panzer, Bair. Sag. 2, 516. Von den die Saaten zerwuehlenden Hunden
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