finger einer der drei "Jungbrunnen" dieses Landes
geweiht und er selbst gilt dorten als ein gewaltiger Wetterherr.
Zingerle, tirol. Sitt. no. 794. 936.
Ueber Jahr und Tag des Todes der Geschwister widersprechen sich die
Kirchenhistoriker Gretser, Rader, Falkenstein und Pater Luidl. Nach den
neuesten und scharfsinnigen Untersuchungen von D. Popp, Errichtung der
Dioecese Eichstaedt, wird von nun an Folgendes zu gelten haben.
Wunnibald stirbt 18. Dec. 761; Walburg 25. Febr. 779; Wilibald 7. Juli
781. Letzterer wurde in der Eichstaedter Kathedrale, die beiden ersteren
im Kloster Heidenheim beigesetzt. Hier liess nachmals Abt Otkar
Walburgis Erdgrab eroeffnen und erblickte drinnen die Leiche unverwest
und thaufrisch: "totum corpus rore perfusum cernebatur". Am 21. Sept.
870 tragen zwei zusammen gebundene Rosse den Sarg nach Eichstaedt und
bleiben hier freiwillig vor der Kirche zum hl. Kreuz stehen. Also liess
Otkar die Leiche hier bestatten und den Tempel Walburgiskirche benennen.
Schon auf dem Wege hieher hatten zwei Epileptische den Sarg beruehrt und
wurden dadurch geheilt. Ein Lahmer geht auf Kruecken voran in die Kirche
zu Wilibalds Grab und ruft da: Wilibald, gib mir das Botenbrod, deine
Schwester kommt! Darueber laesst er die Kruecken fallen und ist geheilt.
Gretser 739. Gegen das eben genannte Jahr dieser Versetzungsgeschichte
streitet indess die weiter gehende Erzaehlung von der Theilung der
Walburg-Reliquien. Als naemlich Walburg gestorben war, hatte ihre
Gefaehrtin Lioba kein Gefallen mehr an Heidenheim, sondern gruendete aus
ihren reichen Mitteln im J. 870 zu Monheim ein Frauenstift in der
Benedictinerregel, und die von ihr nach Eichstaedt abgegebenen
Walburgisreliquien mussten nun mit dem neuen Stifte Monheim getheilt
werden. Als man sie desshalb im J. 893 zu Eichstaedt wiederum aufgrub,
zeigten sie sich mit einer wundersamen Fluessigkeit ueberzogen, die bei
Beruehrung nicht an den Fingern kleben blieb: cineres lympha tenui
madefactos, ut quasi guttatim ab eis roris stillae extorqueri valerent
(A. SS. 11, 293). Beide eben citirte Stellen sind in so ferne von
Belang, weil sie die ersten Andeutungen des nachmals so beruehmt
gewordnen Oelflusses enthalten. So blieb also ein Theil der Reliquien zu
Eichstaedt, der andere kam nach Monheim und wurde hier an jedem
Jahrestage durch vier Stadtraethe in einem silberueberzogenen Saerglein in
gewohnter Prozession umhergetragen. Als aber durch die Reformation die
Kloester d
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