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on unter Bischof Friedrich II., welcher 1237 sammt seinem Domkapitel von der Buergerschaft verjagt wurde. Die versperrte Domsakristei wurde aufgesprengt und verwuestet, das Walburgisoel hoerte auf zu fliessen. Sicherer jedoch ist derselbe Fall, da 1713 zum groessten Schrecken des Klosters vom 15. Februar bis 9. Maerz fast kein Tropfen Fluessigkeit an dem Gnadensteine bemerkbar war; nach einer alten Tradition schob man die Schuld auf die im Convent der Schwestern ausgebrochne Uneinigkeit. Sax, Gesch. des Hochstifts Eichstaedt, S. 283. In der Leichenrede, die der Jesuite Jos. Giggenbach beim Tode der dortigen Abtissin Maria Anna Barbara hielt (gedruckt zu Eichstaedt 1730, 4 deg.), heisst es S. 27: Walburg lasse das Oel in solchem Masse aus ihrem Brustbeine entquellen, dass man damals ein hohes grosses Glas voll davon im Kloster zurueck gestellt hatte; zur Haelfte trank es die erkrankte Abtissin weg und sprach: Deine Kinder, o Heilige, haben sich so stark vermehrt, dass sie entweder dursten und hungern muessen, oder du ihnen die Muttermilch vermehren musst! worauf jenes halbgeleerte Gefaess sich sogleich wieder ganz mit Oel anfuellte.--Der Eichstaedter Bischof Philipp von Rathsamhausen, Verfasser der drittaeltesten Walburgislegende, erzaehlt, wie er es selbst becherweise gegen seine Krankheit getrunken: praecepimus nobis copiosius (de oleo) adferri, et desiderabili haustu phialam plenam ebibimus. A. SS. saec. III. P. II, 306. Als es einst ein ganzes Jahr nicht mehr geflossen war und die darob verzagten Eichstaedter ihren Sittenwandel besserten, brach es so reichlich los, dass man ein Weinlaegel von einer halben Pinte, also ein wirkliches Fass, damit anfuellen konnte. Ibid. pag. 307. So verwundert sich auch "das Buch vom Aberglauben" (von H.L. Fischer) Hannover 1794, Bd. 3, 118 ueber "die ungeheure Menge" Walburgisoel zu Eichstaedt, die in alle Gegenden verschickt und in schweren Krankheiten statt Arzenei verbraucht wird; es soll, sagt der Verf., wirkliches Bergoel von grosser Durchsichtigkeit und sehr fluechtig sein; wer es bei sich trage, behaupten die Moenche, muesse sich im Stande der Gnaden befinden, damit es nicht sogleich verfliege. Dass das Oel hier nicht aus der Reliquie, sondern aus dem Tragsteine derselben quillt, hatte die Kirche urspruenglich nicht verheimlicht. Schon Gregor von Nazianz sagt, nicht nur der Maertyrer Asche und Gebein, sondern auch andere den Reliquien nahegebrachte Dinge sind heilkraeftig, un
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