schrieb der Bischof von Eichstaedt Philipp von Rathsamhausen
Wilibalds und 1313 auch Walburgs Legende, um deren Abfassung ihn Koenigin
Agnes, des ermordeten Albrecht Tochter, von ihrem Stifte Koenigsfelden
aus brieflich angegangen hatte. Der Bischof ueberschickt ihr und ihrem
Convente das verlangte Werk, betitelt: Leben, Thaten, Tod und
Wunderwerke der _seligen_ Jungfrau Walburg; die Zuschrift steht gedruckt
in der Ztschr. Argovia 5, 25. Dies Werk ist zwar schon die fuenfte, aber
die erste _umfassendere_ Erzaehlung der Legende, sagt Gretser X, 906b.
Der bischoefliche Verfasser war von Kolmar im Elsass gebuertig und starb
1322. Bolland. 25. Febr., tom. III, 512b. Sein Werk uebersetzte der
Eichstaedter Stadtschreiber David Woerlein und dedicirte es dem damaligen
Bischof Konrad von Gemmingen; gedruckt zu Ingolstadt 1608 bei Andrae
Angermayer. Auf diese beiden Schriften stuetzen sich nachfolgende, von
uns gleichfalls benutzte Sammelwerke: Acta Sanctorum, saec. 3, pars
secunda 287.--Bollandisten tom. 3., 25 Febr.--Gretser, Vitae Sanctor.
tom. X.--Matth. Rader, Bavaria sancta, 1704.--Alle nennenswerthe weitere
Literatur ueber die Walburgislegende ist verzeichnet in Rettbergs
Kirchengesch. 2, 347 und 356.
Winfrid-Bonifacius, der Apostel der Deutschen, geb. 680 zu Cirton oder
Krediton in der englischen Grafschaft Devonshire, hatte bereits bei
Friesen, Sachsen und Franken das Evangelium gepredigt, als er im
Auftrage des Pabstes Gregor II. nach Thueringen und Baiern kam und in
diesem letzteren Lande zu dem damals schon vorhandenen Bisthum Passau
diejenigen zu Regensburg, Freising, Wuerzburg und Eichstaedt gruendete.
Eine Schaar gebildeter Maenner und Frauen aus dem Angelsachsenvolke
begleitete ihn dahin und uebernahm die Leitung der neuen Stiftungen.
Kunigild und ihre Tochter Bertgit verwendete er als Abtissinnen in
Thueringen, Kunitrud und Tekla setzte er ins Kloster nach Kissingen,
Lioba nach Bischofsheim an der Tauber, Walburg nach Heidenheim am
Hahnenkamm. Walburg, die Tochter des angelsaechsischen Fuerstenpaares
Richard und Wunna, die Schwester von Oswald, Wunnibald und Wilibald, war
auf ihres Oheims Winfrid Rath durch Thueringen nach Baiern gereist und
hier im Sualafelder Gau mit den drei Bruedern zusammengetroffen. Dieser
Gau, in dem sie sich nun zusammen niederliessen, reichte vom Bergzuge
des Hahnenkamms in das Altmuehlthal nach dem jetzigen Eichstaedt, schloss
auf einer Seite das Weissenburger Gebiet mit Gunzenhausen un
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