war nicht
dabei, aber es war alles ueberraschend und jedes kleine Geschenk war
sinnig auf den Empfaenger berechnet und manches erhielt durch einen
kleinen Vers, den der Vater dazu gemacht hatte, noch einen besonderen
Reiz. Wenn eines der Kinder nach den Eltern aufblickte, so sah es Liebe
und Guete, wenn es einem der Geschwister ins Gesicht sah, so glaenzte dies
in Glueck und Freude, und ueber all dem lag der Duft des Tannenbaums--ja
die Fuelle des Glueckes bringt der Weihnachtsabend!
Frau Pfaeffling beruehrte ihren Mann und sagte leise: "Sieh dort, den
Frieder!" An dem Plaetzchen des grossen Tisches, das ihm angewiesen war,
stand schon eine ganze Weile Frieder unbeweglich und sah mit staunenden,
zweifelnden Augen auf das, was vor ihm lag: Eine Violine! Und nun nahm
er den kleinen Streifen Papier, der daran gebunden war, und las das
Verschen:
Fideln darfst du, kleiner Mann,
Vater will dir's zeigen.
Aber merk's und denk daran:
Immerfort zu geigen
Tut nicht gut und darf nicht sein.
Halte fest die Ordnung ein:
Eine Stund' am Tag, auch zwei,
Doch nicht mehr, es bleibt dabei.
"Mutter!" rief jetzt Frieder, "Mutter, hast du's schon gesehen?" Er
draengte sich zu ihr und zog sie an seinen Platz und fragte: "Darf ich
sie gleich probieren?" Und er nahm die kleine Violine, und da die
Geschwister ihm nicht viel Platz liessen, drueckte er sich hinter den
Christbaum und fing ganz sachte an, leise ueber die Saiten zu streichen
und zarte Toene hervorzulocken. Und er sah und hoerte nichts mehr von dem,
was um ihn vorging, und muehte und muehte sich, denn er wollte _reine_
Toene, dieser kleine Pfaeffling. Die Eltern sahen sich mit gluecklichem
Laecheln an: "Dies Weihnachten vergisst er nicht in seinem Leben," sagte
Frau Pfaeffling. "Ja," erwiderte ihr Mann, "und auf diesen kleinen
Schueler braucht mir wohl nicht bange zu sein!"
"Vater, hast du gesehen?" riefen nun wieder zwei Stimmen. "Was ist's,
Marianne?"
"Ein Paeckchen feinste Glacehandschuhe hat uns Fraeulein Vernagelding
geschickt!"
"Was? Euch Kindern, was tut _ihr_ denn damit?"
"Wir ziehen sie an, Vater, viele Kinder in unserer Schule haben welche."
"Nun, wenn nur ich sie nicht tragen muss!"
Es gab jetzt ein grosses Durcheinander, denn die Brueder probierten ihre
neuen Schlittschuhe an, liefen damit hin und her, fielen auch
gelegentlich auf den Boden. Im untern Stock erzitterte die Haengelampe.
"Man koennte meinen, es sei ein Erdbeben, die da d
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