hirm bei mir."
"Du musst auch sagen, was fuer einen Schirm," fiel Frau Pfaeffling ein,
"einen dicken baumwollenen gruenen, so ein rechtes Familiendach, wie man
sie jetzt gar nicht mehr sieht. Mit diesem Ueberrock und diesem Schirm
trat dein Vater in unser huebsches, mit Teppichen belegtes
Empfangszimmer, und er behielt den Schirm auch fest in der Hand, als
mein Vater ihn aufforderte, Platz zu nehmen. Meine Mutter war nicht zu
Hause, so war ich an ihrer Stelle, und mir, die ich noch ein junges,
dummes Maedchen war, kam das so furchtbar komisch vor, dass ich alle Muehe
hatte, mein Lachen zu unterdruecken."
"Ja," sagte Herr Pfaeffling, "du hast es auch nicht verbergen koennen,
sondern hast mich fortwaehrend mit strahlender Heiterkeit angesehen, und
um deine Mundwinkel hat es immerwaehrend gezuckt. Ich aber hatte keine
Ahnung, was die Ursache war. Dein Vater verwickelte mich gleich in ein
gelehrtes Gespraech, und wenn ich dazwischen hinein einen Blick auf dich
warf, so kam es mir wunderlich vor, dass du wie die Heiterkeit selbst
dabei warst. Aber nun pass auf, Karl, nun kommt das Grossartige. Als ich
wieder aufstand, aeusserte ich, dass ich im Nebenhaus bei Professer Lenz
Besuch machen wollte."
"Ja," sagte Frau Pfaeffling "und ich wusste, dass Lenzens zwei Toechter
hatten, so kleinlich lieblos und spoettisch, dass jedermann sie fuerchtete.
Ich dachte bei mir: wenn der junge Mann im Ueberrock und mit dem Schirm
in der Hand bei Professer Lenz in den Salon tritt, so wird er zum
Gespoett fuer den ganzen Kreis. Da dauerte er mich, und ich sagte mir, ich
sollte ihn aufmerksam machen, doch war ich schuechtern und ungeschickt."
"Du hast mich auch bis an die Tuere gehen lassen," fiel Herr Pfaeffling
ein, "ich hatte schon die Klinke in der Hand, da riefst du mich an,
wurdest dunkelrot dabei und sagtest: 'Herr Pfaeffling, wollen Sie nicht
lieber ihren Ueberrock und Schirm ablegen?' Ich verstand nicht gleich,
was du meintest, wollte dir doch zu Willen sein und machte Anstalt,
meinen Ueberrock auszuziehen. Da war es aus mit deiner Fassung, du
lachtest laut und riefst: 'Ich meine nicht, wenn Sie gehen, sondern wenn
Sie kommen!' Dein Vater aber wies dich zurecht mit einem strengen Wort
und setzte mir hoeflich auseinander, dass es allerdings gebraeuchlich sei,
im Vorplatz abzulegen; du aber warst noch immer im Kampf mit der
Lachlust."
"Ja," sagte Frau Pfaeffling, "so lange bis du freundlich und ohne jede
Empfindlichkeit zu mir sa
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