FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102  
103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   >>   >|  
hirm bei mir." "Du musst auch sagen, was fuer einen Schirm," fiel Frau Pfaeffling ein, "einen dicken baumwollenen gruenen, so ein rechtes Familiendach, wie man sie jetzt gar nicht mehr sieht. Mit diesem Ueberrock und diesem Schirm trat dein Vater in unser huebsches, mit Teppichen belegtes Empfangszimmer, und er behielt den Schirm auch fest in der Hand, als mein Vater ihn aufforderte, Platz zu nehmen. Meine Mutter war nicht zu Hause, so war ich an ihrer Stelle, und mir, die ich noch ein junges, dummes Maedchen war, kam das so furchtbar komisch vor, dass ich alle Muehe hatte, mein Lachen zu unterdruecken." "Ja," sagte Herr Pfaeffling, "du hast es auch nicht verbergen koennen, sondern hast mich fortwaehrend mit strahlender Heiterkeit angesehen, und um deine Mundwinkel hat es immerwaehrend gezuckt. Ich aber hatte keine Ahnung, was die Ursache war. Dein Vater verwickelte mich gleich in ein gelehrtes Gespraech, und wenn ich dazwischen hinein einen Blick auf dich warf, so kam es mir wunderlich vor, dass du wie die Heiterkeit selbst dabei warst. Aber nun pass auf, Karl, nun kommt das Grossartige. Als ich wieder aufstand, aeusserte ich, dass ich im Nebenhaus bei Professer Lenz Besuch machen wollte." "Ja," sagte Frau Pfaeffling "und ich wusste, dass Lenzens zwei Toechter hatten, so kleinlich lieblos und spoettisch, dass jedermann sie fuerchtete. Ich dachte bei mir: wenn der junge Mann im Ueberrock und mit dem Schirm in der Hand bei Professer Lenz in den Salon tritt, so wird er zum Gespoett fuer den ganzen Kreis. Da dauerte er mich, und ich sagte mir, ich sollte ihn aufmerksam machen, doch war ich schuechtern und ungeschickt." "Du hast mich auch bis an die Tuere gehen lassen," fiel Herr Pfaeffling ein, "ich hatte schon die Klinke in der Hand, da riefst du mich an, wurdest dunkelrot dabei und sagtest: 'Herr Pfaeffling, wollen Sie nicht lieber ihren Ueberrock und Schirm ablegen?' Ich verstand nicht gleich, was du meintest, wollte dir doch zu Willen sein und machte Anstalt, meinen Ueberrock auszuziehen. Da war es aus mit deiner Fassung, du lachtest laut und riefst: 'Ich meine nicht, wenn Sie gehen, sondern wenn Sie kommen!' Dein Vater aber wies dich zurecht mit einem strengen Wort und setzte mir hoeflich auseinander, dass es allerdings gebraeuchlich sei, im Vorplatz abzulegen; du aber warst noch immer im Kampf mit der Lachlust." "Ja," sagte Frau Pfaeffling, "so lange bis du freundlich und ohne jede Empfindlichkeit zu mir sa
PREV.   NEXT  
|<   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102  
103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   >>   >|  



Top keywords:
Pfaeffling
 

Schirm

 

Ueberrock

 
wollte
 
gleich
 
machen
 

sondern

 

Heiterkeit

 

Professer

 

riefst


diesem
 
ungeschickt
 

Vorplatz

 

Gespoett

 

Lachlust

 

ganzen

 

abzulegen

 

schuechtern

 

aufmerksam

 

freundlich


sollte
 

dauerte

 

Empfindlichkeit

 
jedermann
 

spoettisch

 
hatten
 
kleinlich
 

lieblos

 

fuerchtete

 

dachte


gebraeuchlich

 

meintest

 
verstand
 
ablegen
 

lieber

 
lachtest
 

Toechter

 

Anstalt

 

meinen

 

deiner


Fassung

 

Willen

 
machte
 

kommen

 
wurdest
 
auseinander
 

Klinke

 

auszuziehen

 
allerdings
 

lassen