le und ueberblickte das Ganze, und im Vorbeigehen hoerte
Herr Pfaeffling ihn zu einem Tapezierer sagen:
"An diesem Fenster ist noch Polsterung anzubringen, damit jede Zugluft
von den Gaesten abgehalten wird."
Unser Musiklehrer, dem sonst, wenn er von seinen russischen Schuelern
kam, die schoensten Melodien durch den Kopf gingen, war heute auf dem
Heimweg in Gedanken versunken. Er sah vor sich den tuechtigen
Geschaeftsmann, der in unermuedlicher Taetigkeit sein Hotel bestellte, der
von seinen Gaesten jeden schaedlichen Luftzug abhielt, und der doch nicht
merkte, wie der einzige Sohn, dem dies alles einst gehoeren sollte, in
Gefahr war, zugrunde zu gehen. Herr Pfaeffling war eine Strasse weit
gegangen, da trieben ihn seine Gedanken wieder rueckwaerts. "Sprich mit
dem Mann ein Wort ueber seinen Sohn," sagte er sich, "wenn seinem Haus
eine Gefahr drohte, wuerdest du es doch auch sagen, warum nicht, wenn du
siehst, dass sein Kind Schaden nimmt, dass es hoechste Zeit waere, es den
schlimmen Einfluessen zu entziehen? Es sollte fortkommen vom Hotel, von
der grossen Stadt, in einfache, harmlose Familienverhaeltnisse!" Waehrend
sich Herr Pfaeffling dies ueberlegte, ging er raschen Schritts ins
Zentralhotel zurueck, und nun stand er vor Herrn Meier, in dem grossen
Saal.
Der Hotelbesitzer meinte, der Musiklehrer interessiere sich fuer die
Dekoration und forderte ihn hoeflich auf, alles zu besehen. "Ich danke,"
sagte Herr Pfaeffling, "ich sah schon vorhin, wie huebsch das wird, aber
um Ihren Sohn, Herr Meier, um Ihren Sohn ist mir's zu tun!"
Aeusserst erstaunt sah der so Angeredete auf und sagte, indem er nach
einem anstossenden Zimmer deutete: "Hier sind wir ungestoert. Wollen Sie
Platz nehmen?"
"Nein," sagte Herr Pfaeffling, "ich stehe lieber," eigentlich haette er
sagen sollen, "ich renne lieber," denn kaum hatte er das Gespraech
begonnen, so trieb ihn der Eifer im Zimmer hin und her.
"Ich meine," sagte er, "ueber all Ihren Leistungen als Geschaeftsmann
sehen Sie gar nicht, was fuer ein schlechtes Geschaeft bei all dem Ihr
Kind macht. Ist's denn ueberhaupt ein Kind? War es eines? Es spricht wie
ein Mann und ist doch kein Mann. Ein Schuljunge sollte es sein, der
tuechtig arbeitet und dann froehlich spielt. Er aber tut keines von
beiden. In dem Alter, wo er gehorchen sollte, will er kommandieren, den
Herrn will er spielen und hat doch nicht das Zeug dazu. Er wird kein
Mann wie Sie, er wird auch kein Deutscher, wird kein
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