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rtrieb. Es war das Beduerfnis, sich Achtung zu verschaffen von diesem Mann. Ein anderes Mittel hiezu kannte er nicht, als seine eigenen Leitungen zur Sprache zu bringen. "Wuensche froehliche Feiertage," redete er Herrn Pfaeffling an. "Fuer andere Menschen beginnen ja nun die Ferien, fuer uns bringt so ein Fest nur Arbeit." Herr Pfaeffling blieb stehen. "Ja," sagte er, "ich sehe, dass Ihr Vater sehr viel zu tun hat, aber wenn die Gaeste versorgt sind, haben Sie doch wohl auch Ihre Familienfeier, Ihre Weihnachtsbescherung?" "Ne, das gibt es bei uns nicht. Frueher war das ja so, als ich klein war und meine Mutter noch lebte, aber ich bin nicht mehr so kindisch, dass ich jetzt so etwas fuer mich beanspruchte. Ich habe auch keine Zeit. Sie begreifen, dass ich als einziger Sohn des Hauses ueberall nachsehen muss. Die Dienstboten sind so unzuverlaessig, man muss immer hinter ihnen her sein." "Lassen sich die Dienstboten von einem fuenfzehnjaehrigen Schuljungen anleiten?" Rudolf Meier war ueber diese Frage verwundert. Wollte es ihm denn gar nicht gelingen, diesem Manne verstaendlich zu machen, dass er eben kein gewoehnlicher Schuljunge war? "Ich habe keinen Verkehr mit Schulkameraden," sagte er, "in jeder freien Stunde, auch Sonntags, bin ich hier im Hause beschaeftigt." "Sie kommen wohl auch nie in die Kirche?" "Ich selbst nicht leicht, aber ich bin sehr gut ueber alle Gottesdienste unterrichtet. Wir haben oft Gaeste, die sich dafuer interessieren, und ich weiss auch allen, gleichviel ob es Christen oder Juden sind, Auskunft zu geben ueber Zeit und Ort des Gottesdienstes, ueber beliebte Prediger, feierliche Messen und dergleichen. Man muss allen dienen koennen und darf keine Vorliebe fuer die eine oder andere Konfession merken lassen. Wir duerfen ja auch Auslaender nicht verletzen und muessen uns manche spoettische Aeusserung ueber die Deutschen gefallen lassen. Das bringt ein Welthotel so mit sich." Herr Pfaeffling sagte darauf nichts und Rudolf Meier war zufrieden. Das "Welthotel" war immer der hoechste Trumpf, den er ausspielen konnte, und der verfehlte nie seine Wirkung, auch auf Herrn Pfaeffling hatte er offenbar Eindruck gemacht, denn der geringschaetzige Blick, den er vor der Stunde fuer ihn gehabt hatte, war einem andern Ausdruck gewichen. Unten, im Hausflur, stand noch immer die Tuere zu dem grossen Saal offen, die Dekoration hatte Fortschritte gemacht, Herr Rudolf Meier sen. stand auf der Schwel
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