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nur wieder mit, und dem netten kleinen Dicken, der so viel Not gehabt hat, moechte ich noch einen Lebkuchen schicken, den bringst du ihm, nicht wahr?" Auch dazu war Wilhelm bereit, und kurz nachher rannte er vergnuegt mit seinem Baum heimwaerts. Der kurze Dezembernachmittag war schon zu Ende und die Lichter angezuendet, als Wilhelm heim kam. Die Schwestern, welche die Ganglampe geraubt hatten, kamen eilig mit derselben herbei, als Wilhelm klingelte, und liessen sie vor Schreck fast aus der Hand fallen, als sie den Baum sahen. "Der Baum kommt wieder!" schrien die Maedchen ins Zimmer. "Unmoeglich!" rief die Mutter. "Ja doch," sagte Karl, "der Baum, der unglueckselige Baum!" "Gelt," rief Frieder, "es wird nicht aufgemacht, wenn man noch so oft klingelt!" Aber Wilhelm lachte, zog vergnuegt den Lebkuchen aus der Tasche, und gab ihn Frieder: "Der ist fuer dich von deiner Frau Dr. Heller, und der Baum, Mutter, der gehoert uns, ganz umsonst!" Als Herr Pfaeffling heim kam, ergoetzte er sich an der Kinder Erzaehlung von dem Christbaum, aber er merkte, dass es Otto nicht recht wohl war bei der Sache, und wollte sie eben deshalb genauer hoeren. "Also so hat sich's verhalten," sagte er schliesslich, "vor dem Lachen der Kameraden hast du dich so gefuerchtet, dass du den Bruder und den Baum im Stich gelassen hast? Dann heisse ich dich einen Feigling!" Weiter wurde nichts mehr ueber die Sache gesprochen, aber dies eine Wort "Feigling", vom Vater ausgesprochen, vor der ganzen Familie, das brannte und schmerzte und war nicht einen Augenblick an diesem Abend zu vergessen. Es war auch am naechsten Morgen, an dem vierten Adventssonntag, Ottos erster Gedanke. Es trieb ihn um, er konnte dem Vater nicht mehr unbefangen ins Gesicht sehen. Da trachtete er, mit der Mutter allein zu sprechen, und sie merkte es, dass er ihr nachging, und liess sich allein finden, in dem Bubenzimmer. "Mutter," sagte er, "ich kann gar nicht vergessen, was der Vater zu mir gesagt hat. Soll ich ihn um Entschuldigung bitten? Was hilft es aber? Er haelt mich doch fuer feig." "Ja, Otto, er muss dich dafuer halten, denn du bist es gewesen und zwar schon manchmal in dieser Art. Immer abhaengig davon, wie die anderen ueber dich urteilen. Da hilft freilich keine Entschuldigung, da hilft nur ankaempfen gegen die Feigheit, Beweise liefern, dass du auch tapfer sein kannst." Am Montag nachmittag, als die Kinder alle von der Schule zurueckkehrten, fehlte Otto. Er kam
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