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vermutlich war Frieder schon laengst daheim. Er hoffte ihn oben zu finden, aber es war nicht so, das konnte er gleich daran merken, dass er von allen Seiten gefragt wurde: wie es mit dem Baum gegangen sei? Nun musste er freilich erzaehlen, dass er nur bis in die Naehe des Hauses Nr. 43 den Baum getragen, und dann mit einigen Freunden umgekehrt sei. Aber nun hoerte man auch schon wieder jemand vor der Glastuere, das konnte Frieder sein, und dann war ja die Sache in Ordnung. Sie machten auf: da stand der kleine Ungluecksmensch und hatte wieder seinen Christbaum im Arm! Sie trauten ihren Augen kaum. "Ja Frieder, hast du denn die Wohnung nicht gefunden?" riefen sie fast alle zugleich. Da zuckte es um seinen Mund, er wuergte an den Traenen, die kommen wollten, und presste hervor: "Neunmal geklingelt, niemand zu Haus!" Sie waren nun alle voll Mitleid, aber sie konnten auch nicht verstehen, warum er nicht oben oder unten bei anderen Hausbewohnern angefragt haette. Daran hatte er eben gar nicht gedacht. "Deshalb gibt man solch einem kleinen Dummerle einen groesseren Bruder mit," sagte Frau Pfaeffling, "aber wenn der freilich so treulos ist und vorher umkehrt, dann ist der Kleine schlecht beraten." "Jetzt wird der Sache ein Ende gemacht," rief Wilhelm, "ich gehe mit dem Baum und das duerft ihr mir glauben, ich bringe ihn nicht mehr zurueck," und flink fasste er den Christbaum, der freilich schon ein wenig von seiner Schoenheit eingebuesst hatte, und sprang leichtfuessig davon. In der Luisenstrasse Nr. 43 wurde ihm aufs erste Klingeln aufgemacht und sofort rief das Dienstmaedchen: "Frau Doktor, jetzt kommt der Baum doch noch!" Eine lebhafte junge Frau eilte herbei und rief Wilhelm an: "Wo bist du denn so lang geblieben, Kleiner? Aber nein, du bist's ja gar nicht, dir habe ich keinen Baum zu tragen gegeben, der gehoert nicht mir." Wilhelm erzaehlte von den Wanderungen, die der Baum mit verschiedenen jungen Pfaefflingen gemacht hatte. "Der Kleine dauert mich," sagte die junge Frau. "Das zweite Mal, als er kam, war ich wohl mit meinem Maedchen wieder auf dem Markt, ich habe naemlich nicht gedacht, dass er noch kommt, und habe einen andern geholt, ich brauche ihn schon heute abend zu einer kleinen Gesellschaft, da konnte ich nicht warten. Was mache ich nun mit diesem Baum? Habt ihr wohl schon einen zu Haus? Ich wuerde euch den gern schenken." "Wir haben noch keinen," sagte Wilhelm. "Also, das ist ja schoen, dann nimm ihn
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