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g den Baum wieder ab und sagte sehr ernst: "Kinder, fangt nur das gar nicht an, dass ihr meint: dies oder jenes passt sich nicht, das koennten die Kameraden schlecht auslegen. Mit solchen kleinlichen Bedenken kommt man schwer durchs Leben, fuehlt sich immer gebunden und haengt schliesslich von jedem Rudolf Meier ab." Nach dem Essen wurde Herr Hartwig um das Adressbuch gebeten und mit Hilfe dessen und Frieders Erinnerung war bald festgestellt, dass der Baum in die Luisenstrasse Nr. 43 zu Frau Dr. Heller gehoerte. Die drei grossen Brueder standen beisammen und berieten. "Ich mache mir nichts daraus, den Baum zu tragen," sagte Wilhelm, "ich haette gar nicht gedacht, dass es dumm aussieht, wenn ihr es nicht gesagt haettet." "Aber wenn du hinkommst, musst du dich darauf gefasst machen, dass man dir ein Trinkgeld gibt," sagte Karl. "Um so besser, wenn's nur recht gross ist, ich habe ohnedies keinen Pfennig mehr." Die Beratung wurde unterbrochen durch die Mutter, die mit Frieder ins Zimmer kam und sagte: "Die Dame wird gar nicht begreifen, wo ihr Baum so lang bleibt, tragt ihn jetzt nur gleich fort. Otto, du gehst mit, deinem alten Mantel schadet es am wenigsten, wenn der Baum wetzt." Diesem bestimmten Befehl gegenueber gab es keinen Widerspruch mehr. Otto musste sich bequemen, Frieder zu begleiten. Sie gingen nebeneinander und waren bis an die Luisenstrasse gekommen, als Otto ploetzlich seinem Frieder den Baum auf die Schulter legte und sagte: "Da vornen kommen ein paar aus meiner Klasse, die lachen mich aus, wenn sie meinen, ich muesse den Dienstmann machen. Das letzte Stueck kannst du doch den Baum selbst tragen? Und kannst dich auch selbst entschuldigen, nicht?" "Gut kann ich," sagte Frieder und ging allein seines Weges. Wie einfach war das nun. Am Glockenzug von Nr. 43 stand angeschrieben: "Dr. Heller", das stimmte alles ganz gut mit dem Adressbuch und oben im zweiten Stock stand noch einmal der Name. Diesmal war Frieder an der rechten Tuere. Otto hatte sich inzwischen seinen Kameraden angeschlossen und war ein wenig mit ihnen herumgeschlendert, denn er wollte nicht frueher als Frieder nach Hause kommen. Als er sich endlich entschloss, heim zu gehen, war es ihm nicht behaglich zumute; es reute ihn doch, dass er den Kleinen zuletzt noch im Stich gelassen hatte. In der Fruehlingsstrasse wollte er mit dem Bruder wieder zusammentreffen. Er wartete eine Weile vergeblich auf ihn, dann ging ihm die Geduld aus,
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