FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165  
166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>   >|  
fremden Lande ohne ganz gegruendete Ursache Haendel anzufangen. "Hattest du bange?" lachten die Reiter den Rittmeister an. "Nicht im geringsten," replizierte dieser; "ich kenne mein Taeubchen zu gut, als dass ich haette eifersuechtig werden sollen; wenn auch zehn solcher Wichte ins Nest gesessen waeren, sie haette sich doch von keinem andern schnaebeln lassen als von ihrem Haehnchen." Allgemeines Gelaechter applaudierte den schlechten Witz. Der Graf--es war ihm kaum mehr moeglich, anzuhalten; er sah voraus, es werde so kommen, dass ihm nur zwei Wege offen stehen wuerden, entweder sich zu entfernen, oder loszubrechen. * * * * * UNSCHULD UND MUT. Das erstere war jetzt nicht mehr moeglich; seine Wuerde als Abkoemmling so tapferer Maenner liess einen solchen Rueckzug nicht zu, und was wuerden seine Ulanen gesagt haben, wenn er so vom Kampfplatz sich weggestohlen haette? Die naechste schickliche Gelegenheit musste entscheiden. "Nun, Bruederchen," sagte ein anderer zum Rittmeister, "wir sind hier so ziemlich unter uns;--gib weich, beichte uns ein wenig! Wie stehst du mit der kleinen Praesidentin?" Der Rittmeister spielte von Anfang den Zarten, Zurueckhaltenden; endlich aber auf vieles Zureden gab er wirklich weich und --ruehmte sich heimlich von ihr erhaltener Beguenstigungen, die Emils Blut zu Eis erstarren liessen. Ploetzlich aber, wie eine Erleuchtung von oben, trat ihm das Bild des unschuldigen, engelreinen Kindes mit ihrem sanften Blick, mit ihrem keuschen, jungfraeulichen Erroeten vor das Auge--Nein! nein! rief es mit tausend Stimmen in ihm, es kann ja nicht wahr sein, so weit verfehlt sich der Himmel nicht, dass er die heiligste Unschuld auf die Zuege einer Metze malte. Er stand auf und stellte sich dicht vor den Rittmeister. "Von wem sprechen Sie da, mein Herr?" fragte er ihn. Der Rittmeister konnte sich nichts Erwuenschteres denken, als dass endlich die Engelsgeduld von dem zivilen Graefchen gewichen sei. Er wollte ihn mit _einem_ Blicke einschuechtern und setzte daher an, die Augen recht an ihn hinrollen zu lassen; da kam er aber an den Falschen. Er begegnete einem jener Glutblicke, die dem Grafen so eigen waren; Hoheit, Mut, Zorn--alles spruehte auf einmal wie mit einem Feuerstrom aus diesen Augen auf ihn zu, dass er die seinigen betroffen niederschlug. "Was faellt Ihnen ein? Was kuemmert Sie unser Gespraech? Es ist hier niemand, der darnach zu fragen haette."
PREV.   NEXT  
|<   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165  
166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>   >|  



Top keywords:
Rittmeister
 

haette

 

moeglich

 
lassen
 
endlich
 
wuerden
 

Himmel

 

heiligste

 

Unschuld

 

verfehlt


sprechen
 
Haendel
 

Ursache

 

stellte

 

Stimmen

 

anzufangen

 

Erleuchtung

 

erstarren

 

liessen

 

Ploetzlich


unschuldigen
 

engelreinen

 

Hattest

 
Erroeten
 

jungfraeulichen

 
Kindes
 
sanften
 

keuschen

 

tausend

 

gegruendete


Feuerstrom

 

einmal

 
diesen
 
seinigen
 

spruehte

 
Hoheit
 

betroffen

 

niederschlug

 

niemand

 

darnach


fragen

 

Gespraech

 
fremden
 

faellt

 
kuemmert
 
Grafen
 

Glutblicke

 

zivilen

 
Graefchen
 

gewichen