berhofmeister; das fuegt sich nun ganz vortrefflich. Da
wollen wir nun, wir zwei, beide miteinander etwas zusammenschustern,
wie man es hierzulande noch nicht sah."
Der Hofrat war es zufrieden, und der Graf machte ihm jetzt seine
Vorschlaege. Morgens sollten sie getraut werden. "Nicht zu Haus, das kann
ich fuer meinen Tod nicht leiden; die Hauskopulationen reissen jetzt so
ein, dass sie fast zur Mode werden, als waere eine vornehme Ehe nicht
dieselbe wie eine geringe, als waere der Altar Gottes nicht fuer alle
und jeden; aber der Fluch kommt gewoehnlich bald nach. Hat man sich
in den gewoehnlichen Zimmern, wo man sonst tollte und lachte, wo man,
sobald der Altar weggeraeumt ist, tafelt und tanzt, hat man sich da
trauen lassen, so kommt einem auch das neue Verhaeltnis so ganz
gewoehnlich vor, dass man bald davor keine Ehrfurcht mehr hat."--Also
in der Kirche; nachher sollten die Gaeste hinausfahren nach Blauenstein.
Der Hofrat machte grosse Augen, und als er hoerte, dass dies die neue
Besitzung des lieben Paerchens sei und dass Gross-Lanzau auch noch dazu
gehoere, er haette, wenn es sich nur halbwegs geschickt haette, ein paar
Kapriolen in die Luft gemacht--nach Blauenstein, dort musste das Schloss
festlich geschmueckt sein und zum Essen, was man nur Feines und Gutes
haben kann! Nachher--die beiden Alten sahen sich an und beiden zuckte
der kleine, sarkastische Schelm um den Mund; denn beiden fiel ein,
dass sie noch Junggesellen seien--"Nun, nachher," fuhr der Graf fort,
"muss das Brautpaar eine kleine Reise machen, und wir beide gehen als
_garde de dame_ auch mit, bestellen die Pferde auf den Stationen, dass
die jungen Eheleutchen in ihrem Landau nicht inkommodiert werden, wir
beide aber spiegeln und erfreuen uns an dem Glueck, das wir, ich und
Sie, lieber Hofrat, zusammen gemacht haben."
Dem Hofrat, obgleich er laecheln wollte, stand doch eine Traene der
Ruehrung im Auge; er drueckte dem edelmuetigen Polen die Hand und
erklaerte sich bereit, mit ihm selbst um die Erde zu reisen. "Und
wann soll die Hoch--"
"Ueber acht Tage soll die Hochzeit sein," rief der alte Herr; und der
Praesident, der gerade hinzugetreten war, rief es nach und lud
saemtliche versammelte Gaeste dazu ein.
* * * * *
ZURUESTUNGEN.
Es war ein sonderbarer Anblick, den des Praesidenten Haus in diesen
Tagen gewaehrte. Das Rennen und Laufen der Schneider und Schneiderinnen,
Naeherinnen, Schuster, Schreiner
|