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der herrliche Mann nicht ihr gehoeren sollte. Eines Morgens, ehe man sich's versah, sagte sie adieu, liess packen und---weg war sie. * * * * * HOCHZEIT. Und endlich war der schoene Tag gekommen. Was nur halbwegs laufen konnte, war heute in Freilingen auf den Beinen, und der polnische Graf und Fraeulein Ida von Sanden waren in aller Mund. Vor der Kirchtuere schlugen und draengten sich die Leute als wie vor einem Baeckerladen in der Hungersnot. Alle Stuehle in der Kirche waren besetzt, und von Minute zu Minute wuchs der Andrang. Aber zum Hauptportal, den Gang hinauf bis an den Altar durfte kein Mensch, das hatte sich ein Mann ausgewirkt, der heute stille, aber tief an dem Glueck des Brautpaares teilnahm; dieser Mann war der Kuester. Er haette viel darum gegeben, wenn er der versammelten Menge haette sagen duerfen: "Sehet, der Herr Braeutigam, es war just nicht ganz recht richtig mit ihm; er hatte allerhand Affaeren mit Herrn Urian, der ihn allnaechtlich hieher in die Muensterkirche trieb; da herein konnte er aber nicht; und ich, der Kuester von Freilingen, habe ihm allnaechtlich zu seiner Freistatt verholfen, war auch dabei, wie das Wunderkind, das jetzt seine Braut ist, ihn erloeset hat von dem Uebel, das mir, nebenbei gesagt, alle Tage einen harten Taler einbrachte; habe ich es nicht gleich damals zu dem alten Polacken gesagt, dass die beiden Liebesleutchen noch einmal in meine Kirche und vor meinen Altar kommen wuerden?" So haette er gerne zu den Freilingern gesprochen; es juckte ihn und wollte ihm beinahe das Herz abdruecken, dass er sich nicht also in seiner Glorie zeigen durfte; aber--er tat sich doch auch wieder nicht wenig darauf zugut, dass er, was nicht jeder kann, so gut das Maul halten koenne. Aber seine Attention hatte er dem Paerchen bewiesen, dass es eine Freude war. Vom Portal bis zum Altar waren Blumen gestreut, er hatte es sich etwas kosten lassen und keine kleine Hatz deswegen mit seiner Liebsten gehabt; aber diesmal hatte er doch durchgedrungen und seinen eigenen Willen gehabt. Jetzt kam Gerassel die Strasse herauf; dem alten Kuester schlug das Herz, jetzt--ja, sie mussten es sein,--der grosse Glaswagen des Praesidenten fuhr vor; darin sassen der Praesident und Emil. "Ach, der schoene Offizier!" schrien die Freilinger und machten lange Haelse. "Wie praechtig, wie wunderhuebsch!" fluesterten die Maedchen, denen das Herz unter dem Mieder lauter pochte;
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