otiert und Hochzeit gehalten. Da gab es nun ein "erschreckliches Hallo,
dass man nicht wusste, wo einem der Kopf stand"; es wurde trefflich
gespeist und getrunken und das selige Liebespaar beinahe bis in die
Brautkammer befoerdert.
Das ist der Ur- und Grundstoff, wie zu jedem Claurenschen Roman, so auch
zum "_Mann im Mond_"; auf diese Art suchte er seinen Zweck zu erreichen,
durch Uebersaettigung Ekel an dieser Manier hervorzubringen; die Satire
sollte ihm Gang und Stimme nachahmen, um ihn vor seinen andaechtigen
Zuhoerern laecherlich zu machen. Mit Vergnuegen haben wir da und dort
bemerkt, dass der "Mann im Mond" diesen Zweck erreichte. Jeder
vernuenftige, unparteiische Leser erkannte seine Absicht, und, Gott sei es
gedankt, es gab noch Maenner, es gab noch edle Frauen, die diese
oeffentliche Ruege der Mimili-Manier gerecht und in der Ordnung fanden.
OEffentliche Blaetter, deren ernster, wuerdiger Charakter seit einer Reihe
von Jahren sich gleich blieb, haben sich darueber ausgesprochen, haben
gefunden, dass es an der Zeit sei, dieses geschmacklose, unsittliche,
verderbliche Wesen an den Pranger zu stellen. Tadle mich keiner,
ehrwuerdige Versammlung, dass ich, ein junger Mann ohne Verdienste, ohne
Ansprueche auf Sitz und Stimme in der Literatur, es wagte, den
Hochberuehmten anzugreifen. Steht doch jedem Leser das Recht zu, seine
Meinung ueber das Gelesene, auf welche Art es sei, oeffentlich zu machen;
steht doch jedem Mann in der buergerlichen Gesellschaft das Recht zu, ueber
Erscheinungen, die auf die Bildung seiner Zeitgenossen von einigem Einfluss
sind, zu sprechen.
Ich bin weit entfernt, mich mit dem grossen juedischen Koenig und
Harfenisten _David_ vergleichen zu wollen; aber hat nicht der Sohn Isais,
obgleich er jung und ohne Namen im Lager war, dem Riesen Goliath ein
steinernes _Vergissmeinnicht_ an die freche Stirne geworfen, ihm in
_Scherz_ und _Ernst_ den Kopf abgehauen und solchen als _Lustspiel_ vor
sich hertragen lassen? Mir freilich haben die Jungfrauen nicht gesungen:
"Er hat Zehntausend geschlagen" (worunter man die Zahl seiner Anhaenger
verstehen koennte); denn die Jungfrauen sind heutzutage auf der Seite des
Philisters; natuerlich, er hat ja, wie Asmus sagt,
"--Federn auf dem Hut
und einen Klunker dran."
Selbst die juedischen Rezensenten haben sich undankbarerweise gegen mich
erklaert. Leider hat ihre Stimme wenig zu bedeuten in Israel.
Gehen wir aber, in Betrachtung, wie es dem Mondm
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