e Hofrat
Carl Heun bezeugt eine ausserordentliche Freude ueber diesen Spruch und
glaubt, somit sei die ganze Sache abgetan und _er habe_ recht. Wie taeuscht
sich dieser gute Mann! War denn jene Satire, "der Mann im Mond", gegen
seinen angenommenen Namen gerichtet?--Namen, Herr, tun nichts zur Sache;
der Geist ist's, auf den es abgesehen war. Und die Richter vom Esslinger
Gerichtshof konnten und wollten _diese_ entscheiden, ob die Tendenz, die
Sprache, das ganze Wesen von Seiner Wohlgeboren Schriften sittlich oder
unsittlich sei, ob sie Probe halten vor dem Auge, das nach kritischen
Gesetzen urteilt und nach den Vorschriften der Aesthetik, in welches Gebiet
doch die Schriften eines Clauren gehoeren? Der _Name_, nicht die _Sache_
konnte nach buergerlichen Gesetzen unrecht sein; aber versuche er einmal,
nachdem er mit Glueck seinen _Namen_ verfochten, auch seine _Sache_, den
Geist und die Sprache seiner Schriften zu verteidigen!--Bedenke:
"Auch das Schoene muss sterben, das Menschen und Goetter entzueckte;
Doch das Gemeine steigt lautlos zum Orkus hinab."
Wohl dem Namen Clauren, wenn er dann trotz so manchem Vergissmeinnicht
_vergessen_ sein wird; denn nach wenigen Jahrzehnten verschwindet der
_Scherz_, und _ernst_ richtet die Nachwelt. Da wird man fragen, von welchem
Einfluss war dieser Name aus seine Mitwelt? Was hat er fuer die Wuerde
seiner Nation, fuer den Geist seines Volkes getan? Und--man wird nach
Werken, nicht nach Worten richten.
Bei den alten Aegyptern war es Sitte, wenn man die Koenige der Erde
wiedergab, Gericht zu halten ueber ihre Taten. Man hat in unseren Tagen
diese schoene Sitte erneuert, so oft einer unter den Dichtern, den Koenigen
der Phantasie, hinuebergegangen war. Ueber Jean Paul vernahmen wir das
schoene merkwuerdige Wort. "Gute Buecher sind gute Taten!" Wird man von
Clauren dasselbe sagen?
Doch genug davon! Noch hat weder Clauren, noch ein Gerichtshof der Erde den
"Mann im Mond" nach seinem innern Wesen widerlegt; wir sind begierig, ob
und wie es geschehen werde.
Und nun zum Schlusse noch ein Wort an euch, verehrte Zuhoerer! Habt ihr bis
hierher mir aufmerksam zugehoert, so danke ich euch herzlich; denn ihr
wisset jetzt, was ich gewollt habe. Schmerzen wuerde es mich uebrigens,
wenn ihr mich dennoch nicht verstaendet, nicht recht verstaendet. Es
moechte vielleicht mancher mit unzufriedener Miene von mir gehen und
denken: der Tor predigt in der Wueste; sollen wir denn jeglichem heite
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