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PRAELIMINARIEN.
Indessen war Ida gluecklich, selig zwischen dem Geliebten und dem Oheim.
Dieser Oheim, sie hatte sich ihn als einen graemlichen, alten Herrn
vorgestellt, dieser war es, der hie und da in Gedanken ihr Glueck noch
gestoert hatte. Sie wusste ja, wie Emil an ihm hing, wie es ihn
betrueben wuerde, wenn jener sein Verhaeltnis zu Ida unguenstig
ausnaehme. Und jetzt-- nein, sie wusste sich nicht zu fassen vor lauter
Seligkeit! Der freundliche, guetige Ladenstein hatte sich wie durch
einen Zauberschlag in die gestrenge Exzellenz den Minister Grafen von
Martiniz verwandelt, und doch blieb er so freundlich, vaeterlich,
traulich wie zuvor; sie wusste nicht, wem von beiden sie das nette,
lustige Amorettenkoepfchen zuwenden sollte. Sie lachte und tollte, gab
verkehrte Antworten und schnepperte, wie ihr das Schnaebelchen
gewachsen war. Es war das glueckseligste Kind, die holdeste,
vollendetste Jungfrau und das lieblichste, anmutigste Braeutchen unter
der Sonne in _einer_ Person.
Einer der Gluecklichsten im Saal war aber Hofrat Berner. Heute abend erst
war er zurueckgekommen, hatte sich nur schnell in die Toilette geworfen
und schnurstracks zu Praesidents, und das erste war, als er in den Salon
trat, dass er hoerte, wie der Praesident seine Kinder praesentierte; er
haette moegen aus der Haut fahren vor teilnehmendem Jubel seines alten
treuen Herzens. "Das ist _mein_ Werk," laechelte er vor sich hin, "ganz
allein mein Werk; es konnte nicht anders gehen, nachdem es einmal
eingefaedelt war." Aber wie riss er die Augen auf, als er von einer
Graefin Aarstein, von einem alten Grafen Martiniz, welche auch hier
seien, hoerte. "Nun, da muss es was Tuechtiges gesetzt haben," dachte
er; "das beste wird sein, ich frage Idchen selbst."
Das Brautpaar empfing ihn mit Jubel, und Martiniz stellte ihn sogleich
dem alten Grafen vor; denn er hatte ihm viel von diesem alten Freund und
Ratgeber ihrer Liebe erzaehlt. Ida gestand ihm, dass sie ihn oft
schmerzlich vermisst habe; auch Martiniz aeusserte dies und versprach,
ihm alles so bald als moeglich zu erzaehlen.
"Lassen wir die Brautleutchen, alter Freund," unterbrach Graf Martiniz
seinen Neffen, indem er den Hofrat am Arm nahm und mit sich fortzog;
"lassen wir sie! Uns Alten liegt es ob, fuer das Glueck der Jungen zu
sorgen. Man hat mir gesagt, dass Sie, lieber Hofrat, sich so trefflich
darauf verstuenden, ein Festchen zu arrangieren. Ich war in frueheren
Jahren einmal O
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