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"Er steht vor Ihnen, gnaedige Graefin," sagte der alte Herr und beugte sich tief, "ich heisse--mit Ihrer Erlaubnis--Dagobert, Graf von Ladenstein-Martiniz." Ehe er noch ausgesprochen hatte, lag Ida an der besternten Brust des Oheims, vergoss Traenen der Freude und der Wonne und suchte vergeblich nach Worten, ihr Entzuecken auszusprechen. Die Graefin stand da, wie zu einer Saeule versteinert; doch hatte sie, sobald Sie wieder Atem hatte, auch Fassung genug zu sprechen; so freundlich und herablassend als moeglich wandte sie sich an das junge Paar: "Nun, da wuensche ich doppelt Glueck, dass ich mich geirrt habe. Haette es Sr. Exzellenz frueher gefallen, seine Maske abzunehmen, so wuerde ich Ihr Glueck auch nicht auf einen Augenblick gestoert haben." Sie ging, von aussen ein Engel, im Herzen eine Furie; sie wuenschte in ihrem wutkochenden Herzen alles Unglueck auf das Haupt der unschuldigen Ida. Wuetend kam sie zu der Sorben, die mit Frau von Schulderoff in einer Fenstervertiefung bei einem Glas Punsch sich von dem Schrecken erholte, der ihr in alle Glieder gefahren war. "An allem Unheil ist Ihr sauberer Herr Onkel schuld, Fraeulein Sorben," rief die Wuetende, "warum hat er uns mit falschen Nachrichten bedient? Warum hat er uns nicht gesagt, dass der alte Narr hier herumspukt unter falschem Namen? O, ich moechte--" Der orangefarbene Teint von Fraeulein Sorben war ins Erdfahle uebergegangen; sie hatte die stille Wut und machte sich hie und da nur durch ein unartikuliertes Kichern Luft, indem ihr das helle Traenenwasser in den Augen stand. "Und keine Hufe Landes sollen sie mir kaufen, das Polenpack, solange mein Oheim noch Herr im Land ist; nach ihrem Polen moegen sie ziehen, und das Affengesicht, den naseweisen, duerren Backfisch, moegen sie mitnehmen und dort meinetwegen fuer Geld sehen lassen!" "Ach, das ist ja gerade das Unglueck," seufzte Frau von Schulderoff, "dass wir sie in der Nachbarschaft behalten; denken sich Exzellenz, wie der alte Narr sein Geld zum Fenster hinauswirft; zum Hochzeitgeschenk, erfahre ich soeben, hat er ihnen Gross-Lanzau und das freundliche, nette Blauenstein gekauft!" "Gekauft?" presste die Graefin zwischen den Zaehnen, die sie ganz verbissen hatte, heraus, "gek--" "Denken Sie sich, gekauft um dreimalhunderttausend Taler und ihnen geschenkt; ob man etwas Tolleres hoeren kann!" "Das fehlte noch!" knirschte die Graefin und rauschte weiter. * * * *
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