, Schlosser, Kuester, Baecker,
Fleischer, Koeche, Kaufleute usw. wollte gar kein Ende nehmen. Beinahe
in jedem Zimmer sah man, auf jeder Treppe stiess man auf einen
Handwerker, und alle taten, als ob von ihrer Nadel oder Pfriemen die
ganze Hochzeit abhinge.
Machten aber diese schon wichtige Gesichter--hu! da grauste einem
ordentlich, es lief wie eine dicke Gaensehaut ueber den Koerper, wenn
man den Hofrat sah. Er war in diesen Tagen der Vorbereitung viel
magerer und bleicher geworden, seine Augen lagen tief und entzuendet,
ein Zeichen, dass er viel bei Nacht wachte; und es war auch so; bei
Tag lief er sich beinahe die Fuesse ab wie die Huendin des Herrn von
Muenchhausen aufschneiderischen Angedenkens; da war zu bestellen und
zu besorgen, er lief hin und her in alle Ecken und Enden der Stadt;
ja, man will ihn an mehreren Orten zugleich gesehen haben.
Bei Nacht--nein, es war ein Wunder, dass der Mann nicht schon laengst tot
war! Nachdem er sich muede gelaufen, muede gesorgt, muede gesehen, muede
geschwatzt, muede gescholten, muede erzaehlt hatte, kam erst kein Schlaf
ueber ihn.
Er streckte sich ins Bett, liess zwei Wachskerzen und einigen Gluehwein
auf den Nachttisch setzen, in einem grossen Korbe standen vor ihm
Buecher, ein ganzer Schatz von Festen. Da war das seltene Werk:
"Wahrhafte und akkurate Beschreibung des solennesten Festins am Hofe
Ludwigs XIV." Ferner: "Der allzeitfertige _Maitre de plaisir_, fuer
Hofleute, vornehme Festlichkeiten und anderen Kurzweil." "Der galante
Junker, oder wie Taenze, Schmaeuse, Hochzeiten, Kindtaufen usw. am
schoensten zu arrangieren." Sogar das Festbuechlein von Krummacher
hatte er sich aus dem Buchladen kommen lassen; denn er dachte nicht
anders, als es muessen darin allerhand neue und nie gesehene
Festivitaeten erzaehlt sein. Er soll sich uebrigens sehr geaergert
haben, als dem nicht also war.
Aus dieser Festbibliothek nun, die er Stueck fuer Stueck mit der
groessten Geduld und Aufmerksamkeit durchlas, machte er sich Randglossen
und Auszuege; er kam aber dadurch am Ende selbst mit sich in Streit;
denn das sah er ein, wenn man alle die schoenen Sachen, die er sich
aufnotiert hatte, ausfuehren wollte, so musste man vierzehn Tage lang
Hochzeit halten, und doch konnte er nicht mit sich einig werden, was er
weglassen sollte. So lebte er in einem ewigen Zappel; ja, es war
ordentlich ruehrend anzusehen, wenn er hie und da bei Ida, bis zum
Tode ermuedet, in einen Sofa sank, den bre
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