"Sie haben," fuhr der Graf mit grosser Maessigung fort, "Sie haben dem
ganzen Zimmer hier mit vernehmlicher Stimme Ihre Sottisen erzaehlt; es
hat also auch jeder das Recht, zu fragen, von wem Sie sprachen,
und _ich frage_ jetzt!"
"Mein Herr, das kommt mir schnackisch vor," lachte, der Rittmeister; "es
kann doch wahrhaftig jeder von seinem Schaetzchen reden, ohne dass ein
anderer sich dareinzulegen haette. Wenn Sie uebrigens durchaus uns mit
Ihrer Gesellschaft beehren wollen--Kellner, noch einen Kelch hierher
fuer den Herrn da!"
"Ist unnoetig," rief der Graf, "es ist mir durchaus nicht um Ihre werte
Gesellschaft zu tun, sondern nur die Frage, die ich an Sie tat, moechte
ich gerne beantwortet haben."
"Nun ja," schnarrte Sporeneck, "wenn Sie sich durchaus in meine
Herzensangelegenheiten mischen muessen, was ich uebrigens nicht sehr
delikat finde,--ich habe von Fraeulein Ida von Sanden, meiner
Nachbarin, gesprochen."
"Und von dieser Dame wagen Sie auf so freche Weise zu sprechen, wie Sie
vorhin taten?"
"Wer will es mir wehren?" lachte der Rittmeister und mass den Grafen von
oben bis unten, wobei er uebrigens sich huetete, seinem Auge zu begegnen.
"Wer will es mir wehren? Ein jeder kann zu seinem Heu Stroh sagen!"
"Sie beharren also auf dem, was Sie von der Dame aussagten!"
"Dame hin oder her," antwortete der Rittmeister, "Sie fangen an,
anmassend zu werden; ich werde vor Ihnen und zehn solcher--Polacken
behaupten, was ich sagte."
"Nun ja," sagte der Graf, indem er sich stolz aufrichtete und an die
uebrigen Offiziere, die bisher mit gespannter Aufmerksamkeit zugehoert
hatten, wie der Graf geschraubt wuerde, sich wandte, "nun ja, so, muss
ich nur _Sie_ bedauern, meine Herren, dass Sie sich auf diese Art
unterhalten lassen von diesem erbaermlichen Luegner."
"Donner und alle Teufel!" fuhr der Rittmeister auf, "wie kommen Sie mir
vor, Herr! Ich glaube, Sie haben Platz zwischen den Rippen fuer blaue
Bohnen."
"Tun Sie, was Ihnen beliebt," sagte der Graf, "ich wohne hier und bin auf
Nr. 2 zu finden." Er ging, der alte Theresienritter mit ihm. "Das ist
spassig," lachte der Rittmeister, obgleich es ihm nicht recht frei von
der Brust wegging, "das ist spassig, dass ich in Freilingen einen kleinen
Gang zu machen habe!"
Die Dragoner sassen noch ganz verdutzt ueber den schnellen Ausgang der
Schrauberei. "Hol' mich der Teufel" sagte ein alter Leutnant, "das
Kerlchen nahm sich doch so uebel nicht bei der Sache; e
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