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hatte. "Mein lieber, guter Emil," lispelte sie und sank in seine Arme und barg ihr tief erroetendes Koepfchen an seiner Brust. Aber obgleich es ihm Freude machte, das Engelskind so an sein treues Herz geschmiegt zu sehen, das schoene Haar mit seinen Ringelloeckchen zu betrachten und in den herrlich gewoelbten Nacken, so rein und weiss, so glaenzend wie aus Wachs geformt, niederzublicken, so machte ihm doch die Kehrseite mehr Freude. Er fasste das Engelskoepfchen an dem sanften Kinn und hob es aufwaerts. Wie mild, wie treu blickten ihn diese Augen an, wie wuerzig woelbten sich die Purpurlippen ihm entgegen! Er schlang den Arm um den schlanken Leib, er presste sie an sich und sog in langen, langen Kuessen das suesseste Leben in sich ein. Nein, wahrhaftig, so sonderbar war ihr in ihrem ganzen Leben nicht zu Mut gewesen wie in diesen Augenblicken. Es prickelte und zuckte ihr durch alle Nerven, durch alle Glieder und Gliedchen, bis hinaus in die Fingerspitzen, bis hinab in den grossen Zehen. Es war ihr so wohl, so wonnig zu Mut, als sollte sie, aufgeloest in innige Liebe, vergehen. Sie wollte ihn ansehen und hatte doch das Herz nicht dazu, sie wollte sich schaemen und schalt sich wieder aus ueber die Torheit; denn es war ja ihr Braeutig--; nein, das fiel ihr eben siedendheiss ein, es war noch nicht ihr Braeutigam, Papa hatte ihm seine Einwilligung noch nicht zugesagt--es schickte sich doch nicht so recht; sie wand sich verschaemt aus seinen Armen und wollte eben sagen, dass er doch ein wenig einhalten-- Da ging die Tuere auf und mit freudestrahlendem Gesicht, den laechelnden Praesidenten an der Hand, schritt Ladenstein herein. "Ich gratuliere," rief er, "der Herr Papa willigt ein." Ida flog an den Hals ihres Vaters. Sie weinte, sie lachte in einem Atem, sie streichelte seine Wangen und kuesste ihn und war ein so munteres, woehliges Kind, als habe er ihr eine huebsche Puppe zum Weihnachten oder als Geburtstagsangebinde geschenkt. Auch Emil war aufgestanden und zum Praesidenten getreten. Er fragte ihn voll Freude, ob es ihm erlaubt sei, ihn Vater zu nennen. Der Praesident laechelte und zeigte auf Ladenstein. "Nach dem, was Seine Exzellenz, Ihr Herr O--" ein Wink des alten Herrn machte, dass er sich schnell korrigierte--"was Herr von Ladenstein mir sagte, ist durchaus kein Zweifel mehr in mir, der dieser Verbindung entgegen waere." Die Gluecklichen sanken sich in die Arme, sie umarmten sich, den Vater, den guten Ladens
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