t: "Ich weiss
wohl, woran es liegt, dass mich Fraeulein Ida nicht empfaengt wie
einen alten Freund; die paar Ellen Band da! Ei, ei, das haette ich
doch nicht gedacht, dass sich eine junge Dame dadurch gleich so
einschuechtern liesse!" Sie sammelte sich und lachte sich jetzt selbst
recht aus, dass sie ihn so steif und foermlich wie eine ungeheure
Respektsperson empfangen habe; er zog sie zutraulich zu sich auf den
Divan und erzaehlte, dass Emil in diesem Augenblick mit seiner Werbung
vor dem Papa stehe und sie hoffentlich recht bald als Braeutchen
umfangen werde.--
Das Maedchen ward feuerflammrot; sie hatte sich noch von keinem Menschen
Braut nennen hoeren, es war ihr ein so ungewohntes Woertchen, und doch
kam es ihr selbst wieder vor, als sei es ihr recht braeutlich zu Mut.--
Er selbst, fuhr der freundliche Alte fort, sei als Reservebataillon und
Hinterhalt aufgestellt; er habe sich darum mit all seinem Flitterputz
angetan, um damit dem Herrn Papa-Praesidenten, wenn er etwa noch einiges
Bedenken tragen sollte, ueber den Hals zu fallen.
Ida ward recht nachdenklich, als sie aus Ladensteins Mund hoerte, dass es
denn doch fehlen koenne, und sagte: "Ach, vor meinem Vater ist mir nicht
so bange, der gibt am Ende schon nach, wenn ich ihn recht schoen bitte;
aber der Onkel--"--"Nun, was fuer ein Onkel ist denn das?" fragte
Ladenstein aufmerksam und neugierig.
"Emils Onkel, wissen Sie denn nichts von dem? Ach Gott! Das soll ein gar
boeser alter Herr sein,"--Ladensteins Gesicht zog sich immer mehr in die
Laenge bei diesen Nachrichten--"das hat mir Hofrat Berner, der den jungen
Grafen und seine Verhaeltnisse kennt, gesagt; von ihm haengt Emil ab; denn
er soll ihn so lieb haben wie seinen Vater, und der alte Herr soll auch
sehr viel an dem Neffen tun--"--es zuckte wie tiefe Ruehrung in
Ladensteins Gesicht--"wenn nun dieser die Sache erfaehrt," setzte sie
traurig hinzu, "wenn er dem Grafen eine Schoenere, eine Bessere
ausgesucht haette, wenn er _nein_ sagt--"
"O, er sagt nicht nein, er kann keine Bessere finden," unterbrach sie
der alte Herr voll wunderbarer Ruehrung.
"Eine Treuere wenigstens nicht, keine, die ihn mehr ehren wuerde; ach, wenn
man nur den erweichen koennte! Sehen Sie, Ladenstein," sagte sie unter
Traenen laechelnd, "ich habe mir eine kleine List ausgedacht, es ist zwar
eine Kriegslist, aber doch wohl eine erlaubte, und Sie habe ich dazu
ausersehen, dass Sie mir dabei helfen. Sie kennen die Szene aus der K
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