r Umstaenden
wird ganz vereinzelt eingestreutes Gestein in solcher Weise aeusserlich
durch den Pflanzenwuchs kenntlich. So fiel vor einigen Jahren dem
Forstinspector de Saint-Venant in dem Walde von Orleans ein schmaler,
kilometerlanger Streifen kalkholder Pflanzen auf, waehrend die uebrige Flora
im Walde auf Kieselboden hinwies. Das regte ihn zu Ausgrabungen an, die in
wechselnder Tiefe das Vorhandensein einer alten, mit Kalksteinen
gepflasterten roemischen Strasse ergaben.
Die Korkeichen werden im Maurengebirge waehrend des Sommers geschaelt. Es
geschieht das sowohl an den Staemmen wie an dicken Aesten, doch hier wie
dort gleichzeitig nur an einzelnen Theilen; denn es gilt als schaedlich,
den ganzen Baum auf einmal zu entbloessen. Besonders eigenartig sehen die
entbloessten Theile gleich nach geschehener Schaelung aus; sie zeigen die
Farbe des menschlichen Koerpers. Erst allmaelig dunkeln sie nach. Zur
Vornahme der Schaelung, die als "_demaclage_" bezeichnet wird, fuehrt der
Arbeiter zunaechst zwei Schnitte rings um den Baum durch die ganze Tiefe
der Korkschicht aus und verbindet diese Kreisschnitte durch Laengsschnitte,
deren Zahl sich nach der Dicke des Baumes richtet. Diese Operation fuehrt
er mit einer Axt aus, die einen keilfoermig zugeschaerften Stiel besitzt.
Mit letzterem faehrt er dann von den Einschnitten aus unter die Korkschicht
und hebt sie ab. Dann beschwert er die Korkplatten mit Steinen, damit sie
ihre Rundung verlieren, haelt sie auch wohl ueber Feuer und kohlt ihre
Oberflaeche ein wenig an. Unter allen Umstaenden muessen die Korkplatten
trocken werden, bevor man sie versendet.
Der Kork ist das natuerliche Schutzmittel der Pflanzen: sie schliessen sich
damit gegen die Umgebung ab. Die aeltere Rinde aller unserer Straeucher und
Baeume ist mit Kork bedeckt und dankt ihm ihre Faerbung. Der Kork laesst Gase
und Fluessigkeiten nicht durch, ist elastisch und sehr widerstandskraeftig;
das befaehigt ihn nicht nur zu seiner Aufgabe an der lebenden Pflanze,
sondern bedingt auch seine technische Brauchbarkeit. Wird eine Pflanze
verletzt, so bildet sich Kork an der Wunde und schliesst dieselbe ab: daher
auch der neue Kork an der geschaelten Korkeiche. Wie jedes andere Gewebe
besteht der Kork aus Zellen. Ja, ein Korkstueck war es, in welchem Robert
Hooke im Jahre 1667 jene Kammern entdeckte, die er Zellen nannte, weil sie
ihm den Zellen der Bienenwaben zu entsprechen schienen. Den Zellen eines
fertigen Korkes fe
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