b endlich Witichis an, "in allen Noeten von Krieg und
Frieden hab' ich dich erfunden treu, wie mein Schwert. Und obwohl du
soviel juenger als ich und nicht leicht der Aeltere sich dem Juengling
verbindet, kann ich dich meinen besten Herzensfreund nennen. Und ich weiss,
dass auch dein Herz mehr an mir haengt als an deinen Jugendgenossen."
Teja drueckte ihm die Hand: "Du verstehst mich und ehrest meine Art, auch
wo du sie nicht verstehst. Die andern -! und doch: den einen hab' ich sehr
lieb."
"Wen?"
"Den alle lieb haben."
"Totila!"
"Ich hab' ihn lieb wie die Nacht den Morgenstern. Aber er ist so hell: er
kann's nicht fassen, dass andere dunkel sind und bleiben muessen."
"Bleiben muessen! Warum? Du weisst, Neugier ist meine Sache nicht. Und wenn
ich dich in dieser ernsten Stunde bitte: luefte den Schleier, der ueber dir
und deiner finstern Trauer liegt, so bitt' ich's nur, weil ich dir helfen
moechte. Und weil des Freundes Auge oft besser sieht als das eigene."
"Helfen? Mir helfen? Kannst du die Toten wieder auferwecken? Mein Schmerz
ist unwiderruflich wie die Vergangenheit. Und wer einmal gleich mir den
unbarmherzigen Raedergang des Schicksals verspuert hat, wie es, blind und
taub fuer das Zarte und Hohe, mit eherner grundloser Gewalt alles vor sich
nieder tritt, ja, wie es das Edle, weil es zart ist, leichter und lieber
zermalmt, als das Gemeine, wer erkannt hat, dass eine dumpfe Notwendigkeit,
welche Thoren die weise Vorsehung Gottes nennen, die Welt und das Leben
der Menschen beherrscht, der ist hinaus ueber Hilfe und Trost: er hoert
ewig, wenn er es einmal erlauscht, mit dem leisen Gehoer der Verzweiflung
den immer gleichen Taktschlag des fuehllosen Rades im Mittelpunkt der Welt,
das gleichgueltig mit jeder Bewegung Leben zeugt und Leben toetet. Wer das
einmal empfunden und erlebt, der entsagt einmal und fuer immer und allem:
nichts wird ihn mehr erschrecken. Aber freilich - die Kunst des Laechelns
hat er auch vergessen auf immerdar."
"Mir schaudert. Gott bewahre mich vor solchem Wahn! Wie kamst du so jung
zu so fuerchterlicher Weisheit?"
"Freund, mit deinen Gedanken allein ergruebelst du die Wahrheit nicht,
erleben musst du sie. Und nur, wenn du des Mannes Leben kennst, begreifst
du, was er denkt und wie er denkt. Und auf dass ich dir nicht laenger
erscheine wie ein irrer Traeumer, wie ein Weichling, der sich gern in
seinen Schmerzen wiegt, - und damit ich dein Vertrauen und deine schoene
Freundsch
|