Wochen der erzaehlten Ereignisse die eifrigste
Thaetigkeit entfaltet: denn er erkannte, dass die Dinge jetzt zur
Entscheidung draengten; er konnte ihr getrost entgegensehen.
Ganz Italien war einig in dem Hass gegen die Barbaren: und wer anders
vermochte es, der Kraft dieses Hasses Bewegung und Ziel zu geben, als das
Haupt der Katakombenverschwoerung und der Herr von Rom.
Das war er durch die jetzt voellig ausgebildeten und ausgeruesteten
Legionare und durch die nahezu vollendete Befestigung der Stadt, an der er
in den letzten Monaten Nachts wie Tages hatte arbeiten lassen. Und nun war
es ihm zuletzt noch gelungen, wie er glaubte, ein sofortiges Auftreten der
byzantinischen Macht in seinem Italien, die Hauptgefahr, die seinen
ehrgeizigen Plaenen gedroht, abzuwenden: durch zuverlaessige Kundschafter
hatte er erfahren, dass die byzantinische Flotte, die bisher lauernd bei
Sicilien geankert, sich wirklich von Italien hinweggewandt und der
afrikanischen Kueste genaehert habe, wo sie die Seeraeuberei zu unterdruecken
beschaeftigt schien.
Freilich sah Cethegus voraus, dass es zu einer Landung der Griechen in
Italien kommen werde: er konnte derselben als einer Nachhilfe nicht
entbehren.
Aber alles war ihm daran gelegen, dass dies Auftreten des Kaisers eben nur
eine Nachhilfe bleibe: und deshalb musste er, ehe ein Byzantiner den
italischen Boden betreten, eine Erhebung der Italier aus eigner Kraft
veranlasst und zu solchen Erfolgen gefuehrt haben, dass die spaetere
Mitwirkung der Griechen nur als eine Nebensache erschien und mit der
Anerkennung einer losen Oberhoheit des Kaisers abgelohnt werden konnte.
Und er hatte zu diesem Zweck seine Plaene trefflich vorbereitet.
Sowie der letzte roemische Turm unter Dach, sollten die Goten in ganz
Italien an einem Tag ueberfallen, mit einem Schlag alle festen Plaetze,
Burgen und Staedte, Rom, Ravenna und Neapolis voran, genommen werden. Und
waren die Barbaren ins flache Land hinausgeworfen, so stand nicht mehr zu
fuerchten, dass sie bei ihrer grossen Unkunde in Belagerungen und bei der
Anzahl und Staerke der italischen Festen diese und damit die Herrschaft
ueber die Halbinsel wieder gewinnen wuerden.
Dann mochte ein byzantinisches Bundesheer helfen, die Goten vollends ueber
die Alpen zu draengen: und Cethegus wollte schon dafuer sorgen, dass diese
Befreier ebenfalls keinen Fuss in die wichtigsten Festungen setzen sollten,
um sich ihrer spaeter unschwer wieder entledigen zu koe
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