as sie enthaelt ist sein. Leb wohl,
auf baldig Wiedersehen hier in Ravenna." Und er verliess mit seinen Sklaven
das Haus und bestieg alsbald das Gesandtenschiff: von stolzen Erwartungen
hoch gehoben trug ihn die "Nemesis" dahin. -
Und als sich nun sein Schiff dem Hafen von Byzanz naeherte, von Lampsakos
aus hatte er - auch dies hatte die Kaiserin gewuenscht - seine baldige
Ankunft durch einen kaiserlichen Schnellsegler, der eben abging, melden
lassen, ueberflog des Gesandten Auge erwartungsvoll die schoenen Landhaeuser,
die marmorweiss aus den Schatten immergruener Gaerten blinkten.
"Hier wirst du kuenftig wohnen, unter den Senatoren des Reichs," sprach
wohlgefaellig Petros.
Vor dem Einlaufen in den Hafen flog die "Thetis", das prachtvolle Lustboot
der Kaiserin, ihnen entgegen, sowie es des Gesandten Galeere erkannte die
Purpurwimpel entrollend, und sie zum Halten anrufend. Alsbald stieg an
Bord der Galeere ein Bote der Kaiserin: es war Alexandros, der fruehere
Gesandte am Hof von Ravenna.
Er wies dem Trierarchen ein Schreiben des Kaisers, in das dieser einen
erschrockenen Blick warf: dann wandte er sich zu Petros: "Im Namen des
Kaisers Justinian! Du bist wegen jahrelang fortgesetzter Urkundenfaelschung
und Steuerunterschlagung lebenslaenglich zu den Metallarbeiten in den
Bergwerken von Cherson bei den ultziagirischen Hunnen verurteilt. Du hast
die Tochter Theoderichs ihren Feinden preisgegeben. Der Kaiser haette dich
durch deinen Brief fuer entschuldigt erachtet: aber die Kaiserin,
untroestlich ueber den Untergang ihrer koeniglichen Schwester, hat deine alte
Schuld dem Kaiser entdeckt. Und ein Brief des Praefekten von Rom an diesen
hat dargethan, dass du mit Gothelindis geheim der Koenigin Verderben
geplant. Die Kaiserin hat den Kaiser auch hierin ueberzeugt. Dein Vermoegen
ist eingezogen: die Kaiserin aber laesst dir sagen," - hier fluesterte er in
des Zerschmetterten Ohr, - "du habest in deinem klugen Brief ihr selbst
den Rat erteilt, Mitwisser von Geheimnissen zu verderben. Trierarch, du
fuehrst den Verurteilten sofort an seinen Strafort ab."
Und Alexandros ging auf die "Thetis" zurueck.
Die "Nemesis" aber drehte rauschend ihr Steuer, wandte dem Hafen von
Byzanz den Ruecken und trug den Straefling fuer immer aus dem Leben der
Menschen.
Achtes Kapitel.
Wir haben Cethegus den Praefekten seit seiner Abreise nach Rom aus den
Augen verloren.
Er hatte daselbst in den
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