nnen.
Dieser Plan setzte nun aber voraus, dass die Goten durch die Erhebung
Italiens ueberrascht wuerden. Wenn der Krieg mit Byzanz in Aussicht oder gar
schon ausgesprochen war, dann natuerlich liessen sich die Barbaren die in
Kriegsstand gesetzten Staedte nicht durch einen Handstreich entreissen. Da
nun aber Cethegus, seit er die Sendung des Petros durchschaut hatte, bei
jeder Gelegenheit Justinians Hervortreten aus seiner drohenden Stellung
erwarten musste, da es kaum noch gelungen war, Belisar wieder abzuwenden
von Italien, beschloss er, keinen Augenblick mehr zu verlieren.
Er hatte auf den Tag der Vollendung der Befestigungen Roms eine allgemeine
Versammlung der Verschworenen in den Katakomben anberaumt, in der das
muehsam und erfindungsreich vorbereitete Werk gekroent, der Augenblick des
Losschlagens bestimmt und Cethegus als Fuehrer dieser rein italischen
Bewegung bezeichnet werden sollte. Er hoffte sicher, den Widerstand der
Bestochenen oder Furchtsamen, die nur fuer und mit Byzanz zu handeln
geneigt waren, durch die Begeisterung der Jugend zu ueberwaeltigen, wenn er
diese sofort in den Kampf zu fuehren versprach.
Noch vor jenem Tag kam die Nachricht von Amalaswinthens Ermordung, von der
Verwirrung und Spaltung der Goten nach Rom und ungeduldig sehnte der
Praefekt die Stunde der Entscheidung herbei. Endlich war auch der einzige
noch unfertige Turm des aurelischen Thores unter Dach: Cethegus fuehrte die
letzten Hammerschlaege: ihm war dabei, er hoere die Streiche des Schicksals
von Rom und von Italien droehnen.
Bei dem Schmause, den er darauf den Tausenden von Arbeitern in dem Theater
des Pompejus gab, hatten sich auch die meisten der Verschworenen
eingefunden und der Praefekt benutzte die Gelegenheit, diesen seine
unbegrenzte Beliebtheit im Volk zu zeigen. Auf die juengeren unter den
Genossen machte dies freilich den Eindruck, welchen er gewuenscht hatte;
aber ein Haeuflein, dessen Mittelpunkt Silverius war, zog sich mit finstern
Mienen von den Tischen zurueck.
Der Priester hatte seit lange eingesehen, dass Cethegus nicht bloss Werkzeug
sein wollte, dass er eigene Plaene verfolgte, die der Kirche und seinem
persoenlichen Einfluss sehr gefaehrlich werden konnten. Und er war
entschlossen, den kuehnen Verbuendeten zu stuerzen, sobald er entbehrt werden
konnte; es war ihm nicht schwer geworden, die Eifersucht so manches Roemers
gegen den Ueberlegenen im geheimen zu schueren.
Die Anwesenheit aber zweier Bis
|