vin befahl die Kessel nicht mit warmem, sondern mit
heissem Wasser zu fuellen.
Ich ging, besorgt um ihre Sicherheit, und hielt mich in der Naehe des
Bades.
Nach einiger Zeit hoerte ich an dem maechtigen Brausen und Rauschen, dass die
Koenigin dennoch, gegen meinen Rat, die ganze Flut des Sees hereingelassen:
zugleich hoerte ich in allen Waenden das dampfende Wasser zischend
aufsteigen und da mir obenein duenkte, als vernehme ich, gedaempft durch die
Marmormauern, aengstlichen Hilfschrei, eilte ich auf den Aussengang des
Bades, die Koenigin zu retten. Aber wie erstaunte ich, als ich an dem mir
wohlbekannten Mittelpunkt der Kuenste, an dem Medusenhaupt, die Koenigin,
die ich im Bad, in Todesgefahr waehnte, voellig angekleidet stehen sah.
Sie drueckte an den Federn und wechselte mit jemand, der im Bade um Hilfe
rief, zornige Worte. Entsetzt und dunkel ahnend, was da vorging, schlich
ich, zum Glueck noch unbemerkt, hinweg."
"Wie, Feigling?" sprach Witichis, "du ahntest, was vorging und schlichst
hinweg?"
"Ich bin nur ein Sklave, Herr, kein Held: und haette mich die grimme
Koenigin bemerkt, ich stuende wohl nicht hier, sie anzuklagen. Gleich darauf
erscholl der Ruf, die Fuerstin Amalaswintha sei im Bad ertrunken."
Ein Murren und Rufen drang tosend durch das versammelte Volk.
Frohlockend rief Arahad: "Nun, Graf Witichis, willst du sie noch
beschuetzen?" - "Nein," sprach dieser ruhig, das Schwert einsteckend, "ich
schuetze keine Moerderin. Mein Amt ist aus." Und mit diesem Wort trat er von
der linken auf die rechte Seite, zu den Anklaegern, hinueber.
"Ihr, freie Goten, habt das Urteil zu finden und das Recht zu schoepfen,"
sprach Hildebrand, "ich habe nur zu vollziehen, was ihr gefunden. So frag'
ich euch, ihr Maenner des Gerichts, was duenkt euch von dieser Klage, die
Graf Arahad, des Aramuth Sohn, der Woelsung, erhoben gegen Gothelindis, die
Koenigin? Sagt an: ist sie des Mordes schuldig?"
"Schuldig! schuldig!" scholl es mit vielen tausend Stimmen und keine sagte
nein.
"Sie ist schuldig," sagte der Alte aufstehend. "Sprich, Klaeger, welche
Strafe forderst du um diese Schuld?"
Arahad erhob das Schwert gerade gegen Himmel: "Ich klagte um Mord. Ich
klagte auf Blut. Sie soll des Todes sterben."
Und ehe Hildebrand seine Frage an das Volk stellen konnte, war die Menge
von zorniger Bewegung ergriffen, alle Schwerter flogen aus den Scheiden
und blitzten gen Himmel auf und alle Stimmen riefen: "Sie soll des T
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