FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   286   287   288   289   290   291   292   293   294   295   296   297   298   299   300   301   302   303   304   >>  
. Nur das setzte ich durch, dass wir die Truppen Halt machen liessen und mit wenigen Reitern hierher flogen zu warnen, zu retten, zu raechen. Denn Rache, Rache heisch ich an Koenig Theodahad: nicht nur Thorheit und Schwaeche, Arglist war es, dass er den Sueden den Feinden preisgegeben. Hier dieser Brief beweist es. Viermal hat ihn mein Bruder gemahnt, gebeten. All' umsonst. Er gab ihn, er gab das Reich in Feindeshand. Weh' uns, wenn Neapolis faellt, schon gefallen ist. Ha, er soll nicht laenger herrschen, nicht leben soll er laenger, der das verschuldet hat. Reisst ihm die Krone der Goten vom Haupt, die er geschaendet, nieder mit ihm! Er sterbe!" "Nieder mit ihm! Er sterbe!" donnerte das Volk in maechtigem Echo nach. Unwiderstehlich schien der Strom ihres Grimmes zu wogen und jeden zu zerreissen, der ihm widerstehen wollte. Nur Einer blieb ruhig und gelassen inmitten der stuermenden Menge. Das war Graf Witichis. Er sprang auf einen der alten Steine unter dem Eichbaum und wartete, bis sich der Laerm etwas gelegt. Dann erhob er die Stimme und sprach mit jener schlichten Klarheit, die ihm so wohl anstand: "Landsleute, Volksgenossen! Hoert mich an! Ihr habt Unrecht mit eurem Spruch. Wehe, wenn im Gotenstamm, des Ehre und Stolz die Gerechtigkeit gewesen seit der Vaeter Zeit, Hass und Gewalt des Rechtes Thron besteigen. Theodahad ist ein schwacher, schlechter Koenig! Nicht laenger soll er allein des Reiches Zuegel lenken! Gebt ihm einen Vormund wie einem Unmuendigen! Setzt ihn ab meinetwegen. Aber seinen Tod, sein Blut duerft ihr nicht fordern! Wo ist der Beweis, dass er verraten hat? Dass Totilas Botschaft an ihn gelangt? Seht ihr, ihr schweigt: huetet euch vor Ungerechtigkeit, sie stuerzt die Reiche der Voelker." Und gross und edel stand er auf seinem erhoehten Boden, im vollen Glanz der Sonne, voll Kraft und edler Wuerde. Bewundernd ruhten die Augen der Tausende auf ihm, der ihnen an Hoheit und Mass und klarer Ruhe so ueberlegen schien. Eine feierliche Pause erfolgte. Und ehe noch Hildebad und das Volk Antwort finden konnte gegen den Mann, der die lebendige Gerechtigkeit schien, ward die allgemeine Aufmerksamkeit nach dem dichten Walde gezogen, der im Sueden die Aussicht begrenzte und der auf einmal lebendig zu werden schien. Vierzehntes Kapitel. Denn man hoerte von dort her den raschen Hufschlag nahender Pferde und das Klirren von Waffen: alsbald bog eine kleine Schar von Reiter
PREV.   NEXT  
|<   286   287   288   289   290   291   292   293   294   295   296   297   298   299   300   301   302   303   304   >>  



Top keywords:

schien

 

laenger

 
Sueden
 

Koenig

 

sterbe

 
Gerechtigkeit
 
Theodahad
 
Botschaft
 

gelangt

 

schweigt


stuerzt
 

seinem

 

erhoehten

 
Voelker
 
Reiche
 
Ungerechtigkeit
 
Totilas
 

huetet

 

Zuegel

 
Reiches

lenken

 

Vormund

 

allein

 

Rechtes

 

besteigen

 
schlechter
 

schwacher

 

Unmuendigen

 

duerft

 

fordern


verraten

 

Beweis

 
vollen
 

meinetwegen

 

seinen

 

Hoheit

 

einmal

 
begrenzte
 

lebendig

 

werden


Kapitel

 

Vierzehntes

 

Aussicht

 

gezogen

 

allgemeine

 
Aufmerksamkeit
 
dichten
 

hoerte

 

Waffen

 

Reiter