n aus dem
Wald: aber weit ihnen allen voraus jagte auf kohlschwarzem Ross ein Mann,
der wie mit dem Sturmwind um die Wette ritt.
Weit im Winde flatterte seine Helmzier: ein maechtiger schwarzer
Rossschweif, und seine eignen langen, schwarzen Locken: vorwaerts gebeugt
trieb er das schaumbespritzte Ross zu rasender Eile und sprang am
Suedeingang des Dings sausend vom Sattel.
Alle wichen links und rechts zurueck, die der grimme, toedlichen Hass
spruehende Blick seines Auges aus dem leichenblassen, schoenen Antlitz traf.
Wie von Fluegeln getragen stuermte er den Huegel hinan, sprang auf einen
Stein neben Witichis, hielt eine Rolle hoch empor, rief wie mit letzter
Kraft: "Verrat, Verrat!" und stuerzte dann wie blitzgetroffen nieder.
Entsetzt sprangen Witichis und Hildebad hinzu: sie hatten kaum den Freund
erkannt: "Teja, Teja!" riefen sie, "was ist geschehen? rede!" - "Rede!"
wiederholte Witichis, "es gilt das Reich der Goten!"
Wie mit uebermenschlicher Kraft richtete sich in diesem Wort der staehlerne
Mann wieder empor, sah einen Augenblick um sich und sprach dann mit hohler
Stimme:
"Verraten sind wir. Goten, verraten von unserm Koenig. Ich erhielt Auftrag
vor sechs Tagen, nach Istrien zu ziehen, nicht nach Neapolis, wie ich
gebeten. Ich schoepfe Verdacht, doch ich gehorche und gehe unter Segel mit
meinen Tausendschaften. Ein starker Weststurm bricht herein, verschlaegt
zahllose kleine Schiffe von Westen her bis zu uns. Darunter den
"Mercurius", den raschen Keles, - das leichte Postschiff Theodahads. Ich
kannte das Fahrzeug wohl: es gehoerte einst meinem Vater. Wie das unserer
Schiffe ansichtig wird, will es entfliehen. Ich, argwoehnisch, jage ihm
nach und hole es ein. Es trug diesen Brief an Belisar von des Koenigs Hand:
"Du wirst zufrieden sein mit mir, grosser Feldherr. Alle Gotenheere stehen
in dieser Stunde nordoestlich von Rom, ohne Gefahr koenntest du landen. Vier
Briefe des Seegrafen von Neapolis habe ich zerstoert, seine Boten in den
Turm geworfen.
Zum Dank erwart' ich, dass du den Vertrag genau erfuellst, und den Kaufpreis
in Baelde bezahlst."" Teja liess den Brief sinken, die Stimme versagte ihm.
Ein Aechzen und Stoehnen der Wut zog durch die Versammlung.
"Ich liess umkehren, sogleich landen, ausschiffen und jage hierher seit
drei Tagen und drei Naechten unausgesetzt. Ich kann nicht mehr." Und
taumelnd sank er in Witichis' Arme.
Da sprang der alte Hildebrand empor auf den hoechsten Stein seines St
|