lerius, ich geh' in See,
nach Persien, Indien - ich weiss nicht, wohin - ach ueberallhin nehm' ich
diese Stunde mit." Und rasch war er hinaus und gleich darauf entfuehrte ihn
sein pfeilgeschwindes Bot dem kleinen Hafen der Villa. -
Seufzend verliess Valerius das Gemach, seine Tochter zu suchen. Er traf im
Atrium auf Totila, der sich schon wieder verabschiedete. Er war nur
gekommen, zu rascher Rueckreise nach Neapolis zu treiben.
Denn Belisar habe sich wieder von Afrika abgewendet und kreuze bei
Panormus: jeden Tag koenne die Landung auf Sicilien, in Italien selbst
erfolgen und trotz all' seines Dringens sende der Koenig keine Schiffe. In
den naechsten Tagen wolle er selbst nach Sicilien, sich Gewissheit zu
schaffen. Die Freunde seien daher hier voellig unbeschuetzt: und er beschwor
den Vater Valerias, sofort auf dem Landwege nach Neapolis heimzukehren.
Aber den alten Soldaten empoerte es, vor den Griechen fluechten zu sollen:
vor drei Tagen koenne und wolle er nicht weichen von seinen Geschaeften, und
kaum war er von Totila zu bestimmen, eine Schar von zwanzig Goten zur
notduerftigsten Deckung anzunehmen. Mit schwerem Herzen stieg Totila in
seinen Kahn und liess sich an Bord des Wachschiffes zurueckbringen.
Es war dunkler Abend geworden als er dort ankam, ein Nebelschleier
verhuellte die Dinge in naechster Naehe.
Da scholl Ruderschlag von Westen her und ein Schiff, kenntlich an der
roten Leuchte an dem hohen Mast, bog um die Spitze eines kleinen
Vorgebirges.
Totila lauschte und fragte seine Wachen: "Segel zur Linken! was fuer
Schiff? was fuer Herr?"
"Schon angezeigt vom Mastkorb:" - hallte es wieder - "Kauffahrer - Furius
Ahalla - lag hier vor Anker."
"Faehrt wohin?"
"Nach Osten - nach Indien!" -
Zehntes Kapitel.
Am Abend des dritten Tages seit Totila die gotische Bedeckung geschickt,
hatte Valerius endlich seine Geschaefte beendet und auf den andern Morgen
die Abreise festgesetzt. Er sass mit Valeria und Julius beim Nachtmahl und
sprach von den Aussichten auf Erhaltung des Friedens, die des jungen
Helden Kriegesdurst doch wohl unterschaetzt habe: es war dem Roemer ein
unertraeglicher Gedanke, dass "Griechen" das teure Italien in Waffen
betreten sollten. "Auch ich wuensche den Frieden," sprach Valeria,
nachsinnend - "und doch -" "Nun?" fragte Valerius. "Ich bin gewiss, du
wuerdest," vollendete das Maedchen, "im Krieg erst Totila so lieben lernen,
wie er es verdi
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