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t -: eine kleinere Gestalt in weitem, faltigem Gewand, die Arme auf die Kniee, das Haupt in die Haende gestuetzt und zu ihr herunter starrend. Ihr Atem stockte, sie glaubte fluestern zu hoeren, fieberhaft strengte sie die Sinne an zu sehen, zu hoeren: da fluesterte es wieder: "Nein, nein: noch nicht!" So glaubte sie zu hoeren. Sie richtete sich leise auf, auch die Gestalt schien sich zu regen, es klirrte deutlich wie Stahl auf Stein. Da schrie die Geaengstigte: "Dolios! Licht! Hilfe! Licht!" Und sie wollte den Huegel hinab, aber zitternd versagten die Kniee, sie fiel und verletzte die Wange an dem scharfen Gestein. Da war Dolios mit der Fackel heran, schweigend erhob er die Blutende: er fragte nicht. "Dolios," rief sie sich fassend, "gieb die Leuchte: ich muss sehen, was dort war, was dort ist." Sie nahm die Fackel und schritt entschlossen um die Ecke des Sarkophags: es war nichts zu sehen: aber jetzt, im Glanze der Fackel, erkannte sie, dass das Monument nicht, wie die uebrigen, ein altes, dass es sichtlich erst neu errichtet war, so unverwittert war der weisse Marmor, so frisch die schwarzen Buchstaben der Inschrift. - Von jener seltsamen Neugier, die sich mit dem Grauen verbindet, unwiderstehlich fortgerissen, hielt sie die Fackel dicht an den Sockel des Monuments und las bei flackerndem Licht die Worte: "Ewige Ehre den drei Balten Thulun, Ibba und Pitza. Ewiger Fluch ihren Moerdern." Mit einem Aufschrei taumelte Amalaswintha zurueck. Dolios fuehrte die Halbohnmaechtige zu dem Wagen. Fast bewusstlos legte sie die noch uebrigen Stunden des Weges zurueck. Sie fuehlte sich krank an Leib und Seele. Je naeher sie dem Eiland kam, desto lebhafter ward die fieberhafte Freude, mit der sie es ersehnt, verdraengt von einer ahnungsvollen Furcht: mit Bangen sah sie die Straeucher und Baeume des Weges immer rascher an sich vorueberfliegen. Endlich machten die dampfenden Rosse Halt. Sie senkte die Laeden und blickte hinaus: es war die kalte, unheimliche Stunde, da das erste Tagesgrauen ankaempft gegen die noch herrschende Nacht: sie waren, so schien es, angelangt am Ufer des Sees: aber von seinen blauen Fluten war nichts zu sehen; ein duestrer grauer Nebel lag undurchdringlich wie die Zukunft vor ihren Augen: von der Villa, ja von der Insel selbst war nichts zu entdecken. Rechts vom Wagen stand eine niedrige Fischerhuette tief in dem dichten, ragenden Schilf, durch welches wie seufzend der Morgenwind fuhr, dass di
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