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ling!" "Gothelindis, ich schwoere dir, ich hatte nie geahnt, dass du Eutharich liebtest. Wie konnte ich -" "Freilich, wie konntest du glauben, dass die Haessliche die Gedanken so hoch erhebe? O, du Verfluchte! Und haettest du ihn noch geliebt und beglueckt - alles haett' ich dir verziehen. Aber du hast ihn nicht geliebt, du kannst ja nur das Scepter lieben! Elend hast du ihn gemacht. Jahrelang sah ich ihn an deiner Seite schleichen, gedrueckt, ungeliebt, erkaeltet bis ins Herz hinein von deiner Kaelte. Der Gram um deinen eisigen Stolz hat ihn frueh gemordet: du, du hast mir den Geliebten geraubt und ins Grab gebracht - Rache, Rache fuer ihn." Und die weite Woelbung wiederhallte von dem Ruf: "Rache! Rache!" "Zu Hilfe!" rief Amalaswintha und eilte verzweifelnd, mit den Haenden an die Marmorplatten schlagend, den Kreis der Galerie entlang. "Ja, rufe nur, hier hoert dich niemand als der Gott der Rache. Glaubst du, umsonst hab' ich solang meinen Hass gezuegelt? Wie oft, wie leicht haette ich schon in Ravenna mit Dolch und Gift dich erreichen koennen: aber nein, hierher hab' ich dich gelockt. An dem Denkstein meiner Vettern, vor Einer Stunde an deinem Bette, hab' ich mit hoechster Muehe meinen erhobenen Arm vom Streiche abgehalten: - denn langsam, Zoll fuer Zoll, sollst du sterben, stundenlang will ich sie wachsen sehen, die Qualen deines Todes." "Entsetzliche!" "O, was sind Stunden gegen die Jahrzehnte, die du mich gemartert mit meiner Entstellung, mit deiner Schoenheit, mit dem Besitz des Geliebten. Was sind Stunden gegen Jahrzehnte! Aber du sollst es buessen." "Was willst du thun?" rief die Gequaelte, wieder und wieder an den Waenden nach einem Ausgang suchend. "Ertraenken will ich dich, langsam, langsam in den Wasserkuensten dieses Bades, die dein Freund Cassiodor gebaut. Du weisst es nicht, welche Qualen der Eifersucht, der ohnmaechtigen Wut ich in diesem Hause getragen, da du Beilager hieltest mit Eutharich und ich war in deinem Gefolge und musste dir dienen! In diesem Bade, du Uebermuetige, habe ich dir die Sandalen geloest und die stolzen Glieder getrocknet: - in diesem Bade sollst du sterben!" Und sie drueckte an einer Feder. Der Boden des Beckens im oberen Stockwerke, die runde Metallplatte, teilte sich in zwei Halbkreise, die links und rechts in die Mauer zurueckwichen: mit Entsetzen sah die Gefangene von der schmalen Galerie in die turmhohe Tiefe zu ihren Fuessen. "Denk an mein Auge!" rie
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