che trennte seine verbrecherische Ehe, nahm ihm sein Gut
dabei und liess mir's - billig - ab. Ich hatte einiges Verdienst um die
Kirche in dem Prozess - dein Freund, der Bischof von Florentia kann dir's
genau erzaehlen."
"Ich verstehe," sagte Petros, "was gab der Barbar seine Aecker nicht in
Guete! Weiss Teja -?"
"Nichts weiss er. Aber er hasst mich schon deshalb, weil ich sein Erbgut -
kaufte. Er wirft mir finstere Blicke zu. Und dieser schwarze Traeumer ist
der Mann, seinen Feind zu den Fuessen Gottes zu erwuergen."
"So?" sagte Petros, ploetzlich sehr nachdenklich. "Nun, genug von ihm: er
soll nicht schaden. Lass dir jetzt nochmal den ganzen Vertrag Punkt fuer
Punkt vorlesen; dann unterzeichne.
Erstens. Koenig Theodahad verzichtet auf die Herrschaft ueber Italien und
die zugehoerigen Inseln und Provinzen des Gotenreichs: naemlich Dalmatien,
Liburnien, Istrien, das zweite Pannonien, Savien, Noricum, Raetien und den
gotischen Besitz in Gallien, zu Gunsten des Kaisers Justinian und seiner
Nachfolger auf dem Throne von Byzanz. Er verspricht, Ravenna, Rom,
Neapolis und alle festen Plaetze des Reichs dem Kaiser ohne Widerstand zu
oeffnen."
Theodahad nickte.
"Zweitens. Koenig Theodahad wird mit allen Mitteln dahin wirken, dass das
ganze Heer der Goten entwaffnet und in kleinen Gruppen ueber die Alpen
gefuehrt werde. Weiber und Kinder haben nach Auswahl des kaiserlichen
Feldherrn dem Heere zu folgen oder als Sklaven nach Byzanz zu gehen. Der
Koenig wird dafuer sorgen, dass jeder Widerstand der Goten erfolglos bleiben
muss.
Drittens. Dafuer belaesst Kaiser Justinian dem Koenig Theodahad und seiner
Gemahlin den Koenigstitel und die koeniglichen Ehren auf Lebenszeit, und
viertens" -
Diesen Abschnitt will ich doch mit eigenen Augen lesen," unterbrach
Theodahad, nach der Urkunde langend. "Viertens belaesst der Kaiser dem Koenig
der Goten nicht nur alle Laendereien und Schaetze, die dieser als sein
Privateigentum bezeichnen wird, sondern auch den ganzen Koenigsschatz der
Goten, der allein an gepraegtem Gold auf vierzigtausend Pfunde geschaetzt
ist. Er uebergiebt ihm ferner zu Erb und Eigen ganz Tuscien von Pistoria
bis Caere, von Populonia bis Clusium und endlich ueberweist er an Theodahad
auf Lebenszeit die Haelfte aller oeffentlichen Einkuenfte des durch diesen
Vertrag seinem rechtmaessigen Herrn zurueckerworbenen Reiches. - Sage,
Petros, meinst du nicht, ich koennte drei Viertel fordern?" - -
"Fordern kannst
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