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laengst verlangt meine Seele nach Frieden, und jetzt hab' ich auf Erden nichts mehr, was mir teuer. Noch einen Rat will ich dir scheidend geben: lege das Scepter aus der blutbefleckten Hand: sie kann diesem Reiche nicht mehr Segen, nur Fluch kann sie ihm bringen. Denke an das Heil deiner Seele, Tochter Theoderichs: Gott sei dir gnaedig." Und ehe sie sich von ihrer Bestuerzung erholt, war er verschwunden. Sie wollte ihm nacheilen, ihn zurueckrufen, aber an dem Vorhang trat ihr Petros, der Gesandte von Byzanz, entgegen. "Koenigin," sagte er rasch und leise, "bleib' und hoere mich. Es gilt ein dringendes Wort. Man folgt mir auf dem Fuss." "Wer folgt dir?" "Leute, die es nicht so gut meinen mit dir als ich. Taeusche dich nicht laenger: die Geschicke dieses Reiches erfuellen sich: du haeltst sie nicht mehr auf, so rette fuer dich was zu retten ist: ich wiederhole meinen Vorschlag." "Welchen Vorschlag?" "Den von gestern." "Den der Schande, des Verrats! Niemals! Ich werde diese Beleidigung deinem Herrn, dem Kaiser, melden und ihn bitten, dich abzurufen. Mit dir verhandle ich nicht mehr." "Koenigin, es ist nicht mehr Zeit, dich zu schonen. Der naechste Gesandte Justinians heisst Belisar und koemmt mit einem Heere." "Unmoeglich!" rief die verlassene Fuerstin. "Ich nehme meine Bitte zurueck." "Zu spaet. Belisars Flotte liegt schon bei Sicilien. Den Vorschlag, den ich dir gestern als meinen Gedanken mitteilte, hast du als solchen verworfen. Vernimm: nicht ich, der Kaiser Justinian selbst ist es, der ihn ausspricht als letztes Zeichen seiner Huld." "Justinian, mein Freund, mein Schuetzer, will mich und mein Reich verderben!" rief Amalaswintha, der es schrecklich tagte. "Nicht dich verderben, dich erretten! Wiedergewinnen will er dies Italien, die Wiege des roemischen Reichs: dieser unnatuerliche, unmoegliche Staat der Goten, er ist gerichtet und verloren. Trenne dich von dem sinkenden Fahrzeug. Justinian reicht dir die Freundeshand, die Kaiserin bietet dir ein Asyl an ihrem Herzen, wenn du Neapolis, Rom, Ravenna und alle Festungen in Belisars Haende lieferst und geschehen laesst, dass die Goten entwaffnet ueber die Alpen gefuehrt werden." "Elender, soll ich mein Volk verraten, wie ihr mich? Zu spaet erkenne ich eure Tuecke! Eure Hilfe rief ich an und ihr wollt mich verderben." "Nicht dich, nur die Barbaren." "Diese Barbaren sind mein Volk, sind meine einzigen Freunde: ich erkenne es jetzt und ich
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