Germanen von ihren Koenigen forderten. Nur
Eine Leidenschaft erfuellte seine Seele: Habsucht, unersaettliche Goldgier.
Reich beguetert in Tuscien lebte er mit allen seinen Nachbarn in ewigen
Prozessen: mit List und Gewalt und dem Schwergewicht seiner koeniglichen
Geburt wusste er seinen Grundbesitz nach allen Seiten auszudehnen und die
Laendereien weit in der Runde an sich zu reissen: "denn - sagt ein
Zeitgenosse - Nachbarn zu haben schien dem Theodahad eine Art von
Unglueck".
Dabei war seine schwache Seele vollstaendig abhaengig von der boesartigen,
aber kraeftigen Natur seines Weibes.
Einen solchen Koenig sahen denn die Tuechtigsten unter den Goten nicht gern
auf dem Throne Theoderichs. Und kaum war das Manifest Amalaswinthens
bekannt geworden, als Graf Teja, der kurz zuvor mit Hildebad in Ravenna
angekommen war, diesen sowie den alten Waffenmeister und den Grafen
Witichis zu sich beschied und sie aufforderte, die Unzufriedenheit des
Volkes zu steigern, zu leiten und einen Wuerdigern an Theodahads Stelle zu
setzen.
"Ihr wisst," schloss er seine Worte, "wie guenstig die Stimmung im Volke.
Seit jener Bundesnacht im Mercuriustempel haben wir unablaessig geschuert
unter den Goten und Grosses ist schon gelungen: des edeln Athalarich
Aufschwung, der Sieg am Epiphaniasfeste, das Zurueckholen Amalaswinthens,
wir haben es bewirkt. Jetzt winkt die guenstige Gelegenheit. Soll an des
Weibes Stelle treten ein Mann, der schwaecher als ein Weib? Haben wir
keinen Wuerdigern mehr als Theodahad im Volk der Goten?"
"Recht hat er, beim Donner und Strahl," rief Hildebad. "Fort mit diesen
verwelkten Amalern! Einen Heldenkoenig hebt auf den Schild und schlagt los
nach allen Seiten. Fort mit dem Amaler!"
"Nein," sagte Witichis, ruhig vor sich hinblickend, "noch nicht!
Vielleicht, dass es noch einmal so kommen muss: aber nicht frueher darf es
geschehen als es muss. Der Anhang der Amaler ist gross im Volk: nur mit
Gewalt wuerde Theodahad den Reichtum, Gothelindis die Macht der Krone sich
entwinden lassen: sie wuerden stark genug sein, wenn nicht zum Siege, doch
zum Kampf.
Kampf aber unter den Soehnen eines Volks ist schrecklich, nur die
Notwendigkeit kann ihn rechtfertigen. Die ist noch nicht da. Theodahad mag
sich bewaehren: er ist schwach, so wird er sich leiten lassen. Hat er sich
unfaehig erwiesen, so ist's noch immer Zeit."
"Wer weiss, ob dann noch Zeit ist," warnte Teja.
"Was raetst du, Alter?" fragte Hildebad, auf welc
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