wieder."
Ungern nahm Hermann gerade von Beuthien diese Gefaelligkeit an, aber um
nicht unartig zu sein, weigerte er sich nicht lange.
Das war ein unerfreulicher Schluss des Tages. Es war keine Aussicht
vorhanden, das Verlorene oder Gestohlene wieder zu erlangen. Das
Vergnuegen war ihm teuer geworden. Der Ring, den er Mimi geschenkt hatte,
stand auch schon auf dem Conto dieses Monats, nun noch dieser Verlust,
da hiess es, bis zum naechsten Ersten sich sehr einschraenken. Es ging so
schon bis hart an die Grenze seiner pekuniaeren Kraefte, seine Liebe
kostete ihm viel.
Mimi wurde in der Pferdebahn muede und gaehnte ein paar mal herzhaft.
Hermann konnte nicht ueber seinen Verlust hinweg kommen. Beinahe bereute
er diese Extravaganz, wie er jetzt gesonnen war, seinen Ausflug mit Mimi
zu nennen. Er war mit einmal sehr ernuechtert, und Mimi kam ihm, wie sie
sich schlaefrig in die Ecke des Wagens drueckte, sehr unvorteilhaft vor.
Doch als sie sich trennten, und sie mit aufrichtigem Herzenston ihren
Dank fuer den "wunderschoenen" Tag sagte, schlugen die alten Flammen
wieder auf.
Ach was, dachte er. Es war doch schoen. Der Kuss zwischen den Hecken fiel
ihm ein.
"Zum Lohn," bat er und legte seine Hand auf die ihre, die bereits den
Griff der Ladenthuer beruehrte, die er ihr dienstwillig aufgeschlossen
hatte.
Eine Sekunde sah sie ihn verstaendnislos an. Er umfasste sie, und halb
muede, halb in gutherziger Aufwallung, liess sie es geschehen, dass er sie
kuesste.
XI.
Einige Tage nach diesem "himmlischen" Ausgehsonntag Mimis war Herr Emil
Pohlenz, von der Firma Mueller und Lenze, ohne Probenkoffer, im
Gesellschaftsanzug, mit hellen Glaces und modernstem Cylinder in einer
Droschke vorgefahren und hatte um die Hand der Frau Caroline Wittfoth
angehalten.
Unter gegenseitiger Verlegenheit, die hinter Raeuspern und Fussscharren
einen Versteck suchte, hatte man sich den schmalen Korridor entlang bis
ins gute Hinterzimmer komplimentiert. Der grosse, altvaeterische
Kleiderschrank, der diesen Gang noch beengte, hatte es auf dem Gewissen,
dass der etwas kurzsichtige Herr Pohlenz im Eifer der Hoeflichkeit die
Wand streifte und mit einem weissen Aermel die "gute" Stube erreichte.
Das hatte willkommenen Anlass gegeben, im Verlauf der
Reinigungsbemuehungen die beiderseitige Verlegenheit zu ueberwinden.
Auf der Kante des verblichenen gelbbraunen Rips-Sessels balancierend,
mit schmachtendem Blick ueber das goldene Pin
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