r vom kaufmaennischen Standpunkt. Was kostet das?
Was Mimi Kruse anbelangte, so wusste er jetzt, dass er sie sich "leisten"
konnte, dass seine "Mittel" sie ihm "erlaubten". Warum sollte er sie
nicht "kaufen?"
Als er die Verlobungsanzeige der Wittfoth erhalten hatte, verband er mit
einem Geschaeftsbesuch die Gratulationsvisite und die Erkundigung bei
Mimi, wie ihr die Ausfahrt bekommen sei. Er bat um die Erlaubnis, sie
einmal ausfuehren zu duerfen, erzaehlte von seinen Zukunftsplaenen, liess
durchblicken, dass er moeglicherweise noch eine kleine Erbschaft von einer
Tante erwarten koennte, und machte einen solchen Eindruck auf Mimi, dass
sie "mit Vergnuegen" seine Einladung annahm.
Von jetzt ab kam Herr Pohlenz haeufiger, zur Verwunderung Frau
Carolinens, die jedoch nicht lange im Unklaren ueber die Veranlagung zu
diesem Geschaeftseifer des Stadtreisenden blieb.
Sie war beleidigt von dem Gleichmut, mit dem Herr Pohlenz ihren Verlust,
den Verlust seines "ganzen Lebensglueckes," wie er es damals nannte,
ertrug, und war entruestet ueber Mimi.
Hatte diese nicht Hermann "Avancen" gemacht? Und nun band sie mit
diesem Gecken an, weil er Geld hatte.
Was wuerde Hermann sagen, der arme Junge. Sie mochte gar nicht daran
denken. Wenn nicht in diesen Tagen ihre Verlobungsfeier stattfinden
sollte, an der sie nur vergnuegte Gesichter um sich sehen wollte, so
wuerde sie Hermann schon jetzt die Augen oeffnen. Aber nachher sollte er
auch keinen Augenblick laenger ueber Mimis Doppelspiel im Dunkeln bleiben.
Dem Maedchen selbst wagte sie keine Vorwuerfe zu machen. Es war ihr
peinlich, sich darein zu mischen. Wenn sie nun die Entruestete spielen
wollte, saehe es nicht aus, als ob sie sich ueber den Entgang der
vierzigtausend Mark aergerte? Wie Neid, Missgunst?
Nein, sie liess der Sache ihren Lauf. Mochte Hermann sehen, wie er mit
Mimi fertig wuerde. Im Grunde waere es ja nur ein Glueck, wenn er diese
Person nicht bekaeme.
"Stich haelt sie doch nicht," schalt sie bei sich.
Hermann hatte nach der Buxtehuder Tour einige missvergnuegte Tage. Mimis
freies Benehmen, ihre Liebenswuerdigkeit gegen Pohlenz, ueber den sie doch
sonst bei jeder Gelegenheit die Schale ihres Spottes ausgoss, hatten ihn
tief verstimmt. Immer mehr kam er zur Erkenntnis ihres oberflaechlichen
Charakters. Aber ihrem sinnlichen Reiz konnte er sich nicht entziehen.
Seine Eifersucht blendete seinen klaren Blick und verwirrte seine
Entschluesse.
Dieser fade
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