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, ik kam mal wedder lang." "Dohn Se dat", bat Frau Caroline. "Ik soegg Se den Unnerrock rut." XXVII. Zwei Tage spaeter hielten zwei Leichenwagen an der Ecke des Durchschnitts, einer erster Klasse, der andere dritter. Auf dem letzteren stand bereits ein schlichter Sarg, auf dessen Deckel vier Kraenze nebeneinander befestigt waren. Die Morgensonne streute ihre goldenen Lichter darauf. Eine sorgliche Hand hatte die Kraenze frisch besprengt, und die zitternden Tropfen lagen wie blitzende Diamanten auf den Blaettern der weisen Rosen, den kleinen kugeligen Immortellenblueten und dem dunklen Gruen der Kranzgewinde. Zwei Droschken bildeten das ganze Gefolge. Die erste bestieg Frau Wittfoth in tiefer Trauer, mit verweinten Augen, das Taschentuch aus feinstem Kammertuch, den Stolz ihres Waescheschatzes, in der Hand. Nachdem sie alles Nebensaechliche, was bei ihr immer in erster Reihe zu kommen pflegte, ueberwunden hatte, die Stoerung ihres Hauswesens, die Beeintraechtigung des Geschaeftes, die Wahl eines Trauerkostuemes, ob Crepe oder Cachemir, und dergleichen Gedanken, war auch der wahre, aufrichtige Schmerz bei ihr zum Durchbruch gekommen. Sie sah sehr elend und abgespannt aus, als sie langsam, mit niedergeschlagenen Augen die paar Schritte bis an den Wagenschlag zuruecklegte, den Fraeulein Frieda oeffnete. Diese, nicht im Besitz eines schwarzen Kleides, trug Halbtrauer, ihr winterliches Sonntagskleid aus hellgrauer schwerer Wolle, und hatte nur eine schwarze Moire-Schuerze angelegt, die Frau Caroline fuer diesen Zweck noch in letzer Mintute dem Schuerzenkasten entnahm. "Der Leute wegen." Der angeheftete Preiszettel war in der Eile vergessen worden, zu entfernen. "Achten Sie auch recht auf'n Laden, Fraeulein", fluesterte sie aus der Droschke heraus dem Maedchen zu. "Und wenn die Frau mit dem Unterrock kommt, wissen Sie ja Bescheid." Der Wittfoth zur Seite nahm der alte Beuthien Platz, in schwarzem Gehrock und mit hohem, duffem, schon etwas ins roetliche schillerndem Cylinder. In der zweiten Droschke fuhr Hermann allein. Er hatte es so gewollt, damit nicht nur ein einziger Wagen folgte. Gleichzeitig nahm er auch damit der Tante einen Stein vom Herzen, die ungern zu dritt in einer Droschke gefahren waere. "Das soll man nie thun bei 'ner Beerdigung", sagte sie. "Das bringt Unglueck. Gewoehnlich stirbt denn einer von den Dreien. Immer 'ne gerade Zahl, das ist besser." Hermann war in d
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