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enden Verbeugung ueberreichte er das Bouquet, dessen lautester und unermuedlicher Bewunderer. Therese beobachtete ihn still. Nachdem die Angriffskraefte auf die Kuchenberge erschoepft waren und auch die Unterhaltung ueber Wetter, Pferde, Kuchenbacken und den neuesten Raubmord auf St. Pauli ins Stocken kam, schlug Hermann einen kleinen Skat vor. Er sah wohl, dass die lange Zeit bis zum Abendessen sonst unerfuellbare Anforderungen an die geselligen Talente eines jeden stellen wuerde. Die drei Herren zogen sich zum Spiel ins Nebenzimmer zurueck. Der Cigarrenschrank wurde geoeffnet, und Therese stellte einige Flaschen Loewenbier zur Hand. Die Damen vertrieben sich die Zeit mit Haekeln, Albumbesehen und Kuechengespraechen. Versiegten diese Quellen, waren die Fehler und Thorheiten der Nachbarinnen eine ergiebige Fundgrube interessantesten Unterhaltungsstoffes. Die Kraemersfrau war nun schon dreimal in vierzehn Tagen ins Theater gegangen. Eine Mutter von zwei kleinen Kindern haette doch wahrhaftig andere Pflichten. Die aus der zweiten Etage, die immer so vornehm that, kaufte neulich, Tante Tille hatte es mit ihren eigenen tauben Ohren gehoert, fuer einen ganzen Pfennig Korinthen. Dass die Person sich nicht schaemte. "Und dabei thut solch Volk, als staenden sie mit'n Buergermeister auf Du und Du." Und als nun Frau Juergens die "Behnsch" erwaehnte, geriet Frau Caroline in eine kreiselnde Beweglichkeit. "Wissen Sie schon das?" "Haben Sie schon dies gehoert?" "Nu lassen Sie sich aber mal erzaehlen." So schwirrte es durcheinander. Es war eine Freude, wie gut die Zeit mit solchen angenehmen Gespraechen vertrieben wurde, und wie sehr die drei Damen in ihrer Lebensanschauung, in ihrem Urteil ueber Welt und Menschen uebereinstimmten. Nur Therese erlaubte sich dann und wann eine abweichende Meinung. Da sie sich jedoch sehr abgespannt fuehlte und ihres Hustens wegen nicht viel sprechen wollte, liess sie haeufig fuenf gerade sein und schwieg. Auch das ueberlaute Sprechen, durch Tante Tilles Schwerhoerigkeit bedingt, griff sie an. Sie ging ab und zu, machte sich mehr als noetig in der Kueche zu schaffen und beobachtete das Spiel im Nebenzimmer, wo Hermann besonders vom Glueck beguenstigt wurde. Auch einige Kaeufer, die sich von den herabgelassenen Vorhaengen nicht hatten abschrecken lassen, beschaeftigten sie zeitweilig. Endlich kam auch Tetje Juergens und gleich nach ihm Wilhelm. Die beiden nahmen die Plaetze
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