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der Brueder am Spieltisch ein, und diese zogen sich zu den Damen zurueck. Die Gesellschaft erhielt allmaehlich einen immer nuechterneren Anstrich, hatte gar nichts Verlobungsfeierliches mehr. Es ward Zeit, dass man zur Hauptnummer des Festprogramms, den Tafelfreuden, ueberging. Mit einigem Geraeusch vollzog man den Umzug in das andere Zimmer. Therese hatte die Tafel geschmackvoll arrangiert, die Bouquets zwischen dem kalten Aufschnitt und der suessen Speise geschickt aufgestellt und jedem Teller ein Extrastraeusschen beigelegt. Auf dem Sofa sass das Brautpaar, rechts von Frau Caroline Onkel Martin mit Frau Juergens, links von dem Braeutigam Tante Tille und Tetje Juergens, neben diesem Therese, Wilhelm gegenueber, dem sein Platz neben Frau Juergens angewiesen worden war. Hermann hatte seinen Sitz unten am Tisch, zwischen Wilhelm und Therese, vor sich die Bowle, denn ihm war das Amt des Mundschenken uebertragen worden. Frau Caroline hatte fuer guten "Stoff" gesorgt, mit Hilfe Tetjes, der sich als Fachmann darauf verstand. Der Punsch war in der That vorzueglich und weckte gar bald die eigentliche Feststimmung. Hermann brachte den ersten Toast auf das Brautpaar aus, dann folgte Rede auf Rede. Hermann sprach gern, etwas pathetisch und schulmeisterlich, mit reichlichem Citatenaufwand. Auch diesmal hatte er begonnen "Ehret die Frauen, sie flechten und weben". Tetje toastete auf Tante Tille, die erst von Frau Caroline darauf aufmerksam gemacht werden musste, dass ihr das Hoch gelte. Wilhelm Beuthien, der im uebrigen ziemlich wortkarg und zerstreut war, liess die Damen leben, und selbst Onkel Martin schlug mit dem Messer an das Glas. Er moechte doch auch ein paar Worte an die Brautleute richten und ihnen wuenschen, dass es ihnen immer gut gehen moege, "in truge Fruendschaft un Leev, un mit Gottes Segen." "Un upp de Nakommenschaft," setzte er hinzu, als die Glaeser aneinander klangen. Die Stimmung ward immer gemuetlicher. Hermann, der dem Punsch reichlich zusprach, hatte bereits mit Wilhelm Beuthien Duzbruederschaft getrunken. Tetje Juergens hatte die alte Negendank sogar einmal mit "min oll soete Deern" angeredet, und Therese sich schon mehrmals die Stirn am Handstein in der Kueche gekuehlt, da sich Kopfschmerzen bei ihr einstellten. Wilhelm Beuthien, dem anfangs schweigsamen, loeste sich allmaehlich die Zunge, da Hermann ihm fleissig einschenkte, und er rueckte mit allerlei gewagten Anekdoten und Raetse
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