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in, Heinrich vespert grad", lud sie ihn ein. Der alte Beuthien sass auf dem kleinen, abgenutzten Rosshaarsofa vor dem mit dunklem Wachstuch bedeckten Tisch und liess sich es anscheinend gut schmecken. Es war ein kleines, niedriges Zimmer, einfach aber freundlich moebliert, in das Behn eintrat. Alles war sauber. Die grossgebluemten, mit selbstgehaekelten Spitzen eingefassten Kattungardinen und der niedrige, braune Kachelofen gaben dem Raum etwas hoechst gemuetliches. Der frisch gescheuerte Fussboden zeugte von groesster Reinlichkeit. Auch die beiden billigen Oeldruckbilder Kaiser Wilhelms II. und Kaiser Friedrichs, in schwarzem Rahmen, zu jeder Seite des schmalen goldenen Sofaspiegels, fuegten sich ganz gut der Umgebung ein. Nur dieser Spiegel, mit der abgeblaetterten Vergoldung und dem grossen Spliss in der untern linken Ecke des Glases, stoerte etwas den wohlthuenden Eindruck des Ganzen. Behn reckte und streckte sich beim Eintritt, als wollte er sich zu einer imponierenden Erscheinung aufrichten. Erstaunt empfing ihn Beuthien. "Behn?" fragte er gedehnt, sich erhebend. "Suend wi unner uns, Beuthien?" fragte dieser zurueck. "Ja, wat is?" Er stand auf, horchte zum Korridor hinaus und schloss die Thuer wieder. "Wat is, Behn?" Kurz, heftig, stiess Behn seine Anklage heraus. Beuthien war starr. "Din Lulu?" Einen Augenblick sassen sich die beiden Maenner stumm gegenueber. Beuthien stand auf. "He sall kamen, gliek." Behn hielt ihn zurueck. "Wull Du noch wat?" fragte Beuthien. "Ne, ne, he sall man kamen." Als Wilhelm die beiden Alten zusammensah, wusste er sofort, was seiner wartete. Aber er war nicht feige. Er gruesste unbefangen und sah bald den einen, bald den andern an. "Segg em dat suelfst", sagte sein Vater. "He weett't woll all", bebte Behn, wuetend ueber Wilhelms Ruhe. "Wat denn?" fragte dieser keck, trotzdem ihm schon anfing, ungemuetlich zu werden. "Hund Du!" fuhr Behn auf, mit geballten Faeusten. Wilhelm wich nicht zurueck. "Ik lat mi nich schimpen", drohte er. Der alte Beuthien legte seine Hand auf Behns Arm, wie beschwichtigend, der aber schleuderte sie heftig zurueck. "Du buest ja 'n ganz gemeinen Lumpen", schrie er Wilhelm an, der kreideweiss wurde. "Johannes, Johannes", warf sich der alte Beuthien zwischen die beiden. "Woans hest Du Din Fru kregen?" "Dat is wat anners", keuchte Behn. "Ne, Johannes, dat is een Sak", sagte Beuthien ruhig. "Du h
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