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s, den fleissigen, ordentlichen Musterschueler. Wie oft war Heinrich Beuthien ihm von den Lehrern als Beispiel aufgestellt worden, wie oft hatte es geheissen. Das wird noch mal ein tuechtiger Mensch, aus Dir aber wird nie was Rechtes. Nun war doch etwas Rechtes aus ihm geworden, durch Thatkraft und Umsicht, waehrend Beuthien, der gute, ordentliche Mensch, es nicht weiter, als bis zum kleinen Droschkenkutscher gebracht hatte. So waren sie allmaehlich auseinander gekommen. Jeder mied den andern, geniert durch das Missverhaeltnis der Lebensstellungen. Nun musste so etwas zwischen ihren Familien vorfallen. Wilhelm musste seine Pflicht gegen Lulu erfuellen, da gab es keinen Ausweg. Der Alte war sich sofort klar, was er zu thun hatte. Aber es ward ihm schwer, furchtbar schwer. Er hatte sich fuer Lulu einen andern gewuenscht, als diesen Kutscher, diesen Liebling der Dienstmaedchen. Hatte er sie deshalb in die Pension geschickt? Wenn der Bursche sich nun weigern wuerde, sein Vergehen zu suehnen, was dann? Unmoeglich konnte er klagen, die Sache vors Gericht bringen. Aber so weit wuerde es ja nicht kommen, der alte Beuthien war ein Ehrenmann und wuerde seinem Sohn schon ins Gewissen reden. Zweimal hatte Behn sich auf den Weg gemacht zu Beuthiens und war wieder umgekehrt. Aber es musste sein, und er ging zum dritten Mal. Die Kehle war ihm wie zugeschnuert, das Herz klopfte ihm auf diesem Gang, wie einem furchtsamen Schuljungen. Und er haette doch im Zorn die Strasse hinunterstuermen und alles kurz und klein schlagen sollen, wie er es sicher gethan haette, wenn er beim Empfang der ersten Nachricht an Ort und Stelle gewesen waere. Als er zu Beuthiens Wohnung hinaufstieg, die sich in dem einzigen Stockwerk ueber der Wagenremise befand, sah er, durch die halbgeoeffnete Stallthuer, Wilhelm beschaeftigt, das Pferdegeschirr zu putzen. Der Anblick des Suenders weckte seinen Grimm. Am liebsten haette er sich gleich auf ihn gestuerzt, aber er bezwang sich und stieg die schmalen, ausgetretenen Stufen der engen steilen Treppe hinauf. Die schwarze Katze, die sich unten gesonnt hatte, floh erschreckt vor ihm auf. Heftig stiess er oben die Thuer auf, gegen die rasselnde Schutzkette. Tante Tille, in altmodischer weisser Haube, die sie nur des Nachts ablegte, ein Butterbrot in der Hand, oeffnete ihm. "Meine Guete, Herr Behn!" rief sie erstaunt. "Ik meen, Se suend fort?" Er fragte nach Beuthien. "Kamen S' man r
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