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e ihre Stellung bei der Wittfoth. "Hab ich's nicht gleich gesagt?" meinte die Tante. "Mir such einer was zu verheimlichen." "Es war vorauszusehen", betaetigte Therese. "Wenn sie sich leiden moegen, kann man sich ja nur darueber freuen." "Meinen Segen haben sie", sagte die Wittfoth. "So eine, wie Mimi, bekommen wir schon wieder." "Na", zweifelte Therese. "Mimi war doch eigentlich im Geschaeft recht tuechtig." "Alles was recht ist", gab die Tante zu. "Das heisst, vergesslich ist sie doch man, und nachraeumen muss man ihr alles." "Ja, wo findest du eine ohne Fehler, liebe Tante." Ein haesslicher Husten, der sie seit der Buxtehuder Ausfahrt quaelte, unterbrach stossweise Theresens Worte. "Das ist auch man ebenso viel, zu ersetzen ist jede", behauptete Frau Caroline. "Mich aergert man bloss, dass das dumme Ding solch Glueck hat. Aber man ist ja wohl eigentlich schlecht, so was zu sagen. Ich meine auch man bloss. Ich will ihn ihr nicht nehmen, und wenn sie ihn auf'n Teller bringt." "Du hast ja schon Dein Teil", lachte Therese. "Am Ende haette ich noch Onkel Pohlenz sagen muessen. Da ist mir doch Onkel Beuthien lieber." "Mich amuesiert man, dass wir nun doch noch 'ne Doppelverlobung zu Stande gekriegt haben. Nu mach auch man Anstalten", meinte die Wittfoth. "Ich werde Wilhelm einen Antrag machen", scherzte Therese etwas verlegen. Die unzarte Bemerkung der Tante that ihr weh, fuer sie war ja das Verloben und Heiraten "nicht erfunden", sie durfte zusehen. Und doch war sie ebenso liebebeduerftig, hatte ein ebenso empfaengliches Herz, wie Mimi und die so viel aeltere Tante. Ihre Neigung zu Hermann brannte wie eine Kerze, mit gleicher, ruhiger, sanfter Flamme, sich selbst verzehrend. Zu stolz und zu klug, sich Illusionen hinzugeben, hatte sie ein fuer allemal auf Liebesglueck verzichtet, wenigstens sich mit dem begnuegt, das auch unerwiderte Liebe zu bieten vermag. Sie hatte, fast zu fruehzeitig, doch ihre Stunden waren ja sehr in Anspruch genommen, eine Handarbeit zu Hermanns naechstem Geburtstag angefangen, sein Monogramm in Gold, umrahmt von einem Veilchenkranz in blauer Seide. Auf schwarzem Atlas gestickt, sollte das Ganze einem Taschenbuch zur Zierde gereichen. Emsig arbeitete sie daran, und die Liebe machte ihre solcher feinen Arbeiten ungewohnten Finger geschickt. Wenn sie ihn doch oefter erfreuen koennte, fuer ihn arbeiten, sich ihm nuetzlich erweisen. Als er neulich einmal, aergerlich
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