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ueber seine saumselige Wirtin, der Tante einige Struempfe zum Stopfen brachte, war sie erfreut gewesen, dieser die Arbeit abnehmen zu duerfen, und hatte sich in dieser fraulichen Thaetigkeit fuer den Geliebten gluecklich gefuehlt. Konnte sie selbst Hermann nicht besitzen, so goennte sie ihn doch nur einer Wuerdigen, und seine Neigung zu Mimi hatte nie recht ihren Beifall gefunden. Sie war Mimi herzlich gut, ihrer vielen liebenswuerdigen Eigenschaften wegen, zu welchen auch ein ruecksichtsvolles, zartes Benehmen gegen die kraenkliche Freundin gehoerte, aber fuer Hermann schien sie ihr doch nicht die rechte Frau zu sein. Schon der Unterschied der Bildung machte sie bedenklich. Freilich, sie selbst war auch kein Kirchenlicht, aber Mimi hatte ja nicht mal fuers Lesen Interesse, und die Buecher waren nun doch einmal Hermanns Ruest- und Handwerkszeug. So war Therese denn im Grunde nur erfreut gewesen, dass Mimi durch ihre Verlobung mit Pohlenz das Verhaeltnis zu Hermann endgiltig abgeschlossen hatte. Hermann, dieser liebenswuerdige, gescheute, feine Mensch, wuerde gewiss bald ein anderes Maedchen finden, das ihn besser zu schaetzen wuesste und ihn Mimi vergessen machte. Sie billigte es, dass er nach Empfang des Korbes stolz vermied, mit dieser zusammen zu treffen, so schmerzlich sie selbst ihn vermisste. Wenn Mimi erst aus dem Hause waere, wuerde ja wieder alles anders werden. Er wuerde sich wieder, wie frueher, ihr allein widmen, ihr vorlesen, sie belehren und foerdern. Wie freute sie sich darauf. Die Tante hatte der Verlobten etwas spoettisch gratuliert und allerlei Bemerkungen von "stolz werden", "vornehme Dame" und "einfachen Kellersleuten" fallen lassen, worauf Mimi ganz gekraenkt ausrief: "Aber nein, Frau Wittfoth, wie reden Sie nur so", und in Thraenen ausbrach. "Na, Herrjeses, was hab ich denn gesagt?" that die Wittfoth pikiert. "Mimi vergisst uns nicht", suchte Therese zu vermitteln. "Ohne uns haette sie ihr Glueck nie gemacht. Wenn ich Herrn Pohlenz nun gekapert haette, oder Du, Tante haettest ihn ihr weggeangelt, was denn? Mimi muss uns ewig dankbar sein." Diese lustigen Worte brachten wieder Sonnenschein, und Mimi beteuerte, sie wuerde Zeit ihres Lebens an die schoenen Jahre zurueckdenken, die sie in diesen Raeumen verlebt haette. "Auch an einen?" drohte Therese mit dem Finger, da die Tante das Zimmer verlassen hatte. Mimi erroetete. Dann aber legte sich eine feine Trotzfalte zwischen i
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