FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65  
66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   >>   >|  
erfeinerung raechen wollte. Leichter, als die erste Wiederannaeherung, war die Fortsetzung des Verkehrs zwischen den beiden. Lulu, unbeschraenkt in ihrem Thun und Lassen, Herrin ihrer Zeit, konnte den Geliebten treffen, wann und wo er bestimmte. Traf sie ihn unterwegs, und seine Droschke war unbesetzt, so stieg sie ein, und er fuhr sie auf Umwegen spazieren. Dehnte sich die Fahrt zu lange aus, so dass er ueber die Zeit seinem Vater Rechenschaft ablegen und den Fuhrlohn abliefern musste, so konnte sie unbedenklich von ihrem nicht kaerglich bemessenen Taschengelde opfern. So ermoeglichten sie, da auch er in noetigen Faellen nicht mit dem Gelde zurueckhielt, gelegentlich weitere Ausfahrten, wo sie zwischen der aristokratischen Abgeschiedenheit parkumgebener Villen, oder auf einsamen Landstrassen in schon laendlicher Gegend sich sicher fuehlten. Lulus ruhige, traege Natur kam ihr zu Hilfe bei der Aufgabe, zu Hause jeden Verdacht nieder zu halten. Sie war nicht leicht aus ihrer taeglichen Art und Weise zu bringen. Zu statten kam ihr das Gebot des Arztes, der dem haeufig an Kopfschmerzen leidenden, verwoehnten Maedchen, das sich in den Jahren seiner groessten Entwickelung viel zu wenig Koerperbewegung machte, taegliches, womoeglich mehrstuendiges Spazierengehen empfohlen hatte. So setzten denn die Eltern den lebhafteren Glanz der Augen, die schnellere Beweglichkeit der immer von einer inneren Unruhe geplagten Tochter als wohlthaetige Wirkung auf Rechnung dieser Spaziergaenge, ohne zu ahnen, wie sehr sie, wenn auch im andern Sinne, recht hatten. Schuldbewusst, jeden Anlass zur Entzweiung vermeidend, ward Lulu auch in ihrem Benehmen gegen die Mutter und Paula freundlicher, zuvorkommender, nachgiebiger. Anna, die seit jener thaetlichen Zurechtweisung einen versteckten Krieg gegen Lulu gefuehrt hatte, war ploetzlich entlassen worden. "Wegen unmoralischen Lebenswandels," sagten die Damen der Nachbarschaft. "Se is rinfull'n," hiess es bei den Kolleginnen der Gekuendigten. Die offizielle Behnsche Erklaerung aber lautete. "Sie hat sich mit meiner Tochter nicht vertragen koennen." Minna, die Nachfolgerin, ein kleines unbedeutendes Maedchen vom Lande, kam fuer Lulu nicht in Frage. Ihrer Autoritaet konnte von der Seite kein Angriff drohen. Die Hauptsache fuer sie war, sich die Schwester gut gesinnt zu erhalten. Paulas Vertraulichkeit mit ihrem alten Taenzer hatte keine Abnahme erfahren, zur Belustigung Beuthi
PREV.   NEXT  
|<   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65  
66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   >>   >|  



Top keywords:

konnte

 
Maedchen
 

Tochter

 

zwischen

 

vermeidend

 

Entzweiung

 
Anlass
 

hatten

 

Schuldbewusst

 

Taenzer


nachgiebiger

 

zuvorkommender

 

freundlicher

 
Benehmen
 
andern
 

Vertraulichkeit

 

Mutter

 

Abnahme

 

inneren

 

Unruhe


geplagten
 

Beweglichkeit

 
schnellere
 

lebhafteren

 
Beuthi
 
Belustigung
 

wohlthaetige

 

thaetlichen

 

Spaziergaenge

 
Wirkung

Rechnung
 
erfahren
 
dieser
 
lautete
 

meiner

 

Hauptsache

 

vertragen

 

Erklaerung

 

Kolleginnen

 
Gekuendigten

offizielle

 

Behnsche

 

drohen

 
koennen
 

Autoritaet

 

unbedeutendes

 

Angriff

 
Nachfolgerin
 

kleines

 

Schwester