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swuerdigen Umgangsformen. Erbiete dich, die Herrn Professoren aufzufordern und den Unterricht in Gang zu bringen.' "Ich mache feinste Toilette, mache meine Aufwartung. So etwas ist keine Kleinigkeit, besonders bei solchen Leuten. Du spuerst gleich, dass du mit wirklich Adeligen zu tun hast, und der grosse Herr mit seiner militaerischen Haltung und strengem Blick, die Dame in kostbarem Seidenkostuem imponieren dir, du musst dich schon zusammennehmen. Die zwei jungen Herrn sehen dich auch so an, als wollten sie sagen: Ist das ein Mensch, mit dem man sich herablassen kann zu reden oder nicht? "Nun, ich kenne ja das von Kind auf und lasse mich nicht verblueffen. Es hat ihnen denn doch imponiert, wie ich von meinem Gymnasium und meinen Professoren gesprochen habe. Aber du kannst dir denken, dass ich genug zu laufen hatte, bis ich die Sache in Gang brachte, und nun bin ich wohl noch nicht fertig, denn sie haben gestern ein Pianino gekauft, eine Violine haben sie auch, da wird sich's um Musikunterricht handeln." Bei diesem Wort horchte Otto; Musikunterricht--wenn das ein Pfaeffling hoert, so klingt es ihm wie Butter aufs Brot. "Wer soll den Musikunterricht geben?" fragte er. "Weiss ich nicht." "Meier, da koenntest du meinen Vater empfehlen." "Warum nicht, das kann man schon machen. Das heisst, fuer solche Herrschaften muss man immer das feinste waehlen." "Du kannst dich darauf verlassen, mein Vater gibt feinen Unterricht." "Wohl, wohl, aber so ein _Titel_ fehlt, Professor oder Direktor oder so etwas, das hoeren sie gern." "Jetzt will ich dir etwas anvertrauen, Meier. Mein Vater kommt als Direktor nach Marstadt, sobald es mit der Musikschule dort im Reinen ist. Er hat schon seine Aufwartung dort gemacht und alle Stimmen waren fuer ihn. Nur ist es noch nichts geworden, weil erst gebaut werden muss." "Dann kann ich wohl etwas fuer ihn tun," sagte Rudolf Meier herablassend, "vorausgesetzt, dass sie sich bei mir nach dem Musiklehrer erkundigen und nicht bei den Professoren." "Dem musst du eben zuvorkommen, gleich jetzt, wenn du heimkommst, musst du mit den Russen sprechen." "Meinst du, da koennte ich so aus- und eingehen, wann ich wollte? Du hast keinen Begriff von Umgangsformen." "Nein," sagte Otto, "wie man das machen muss, weiss ich freilich nicht, aber wenn _du das_ nicht zustande bringst, dann moechte ich wohl wissen, was du kannst: dein Griechisch ist nichts, deine Mathematik ist gar nichts und de
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