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sagte gelegentlich von oben herab: "In solch einem Welthotel muesse selbstverstaendlich die gewoehnliche Schularbeit manchmal hinter wichtigerem zurueckstehen." Dieser Rudolf Meier hatte seine guten Gruende, warum er heute ein ganzes Stueck Weges mit Otto ging, obwohl das Zentralhotel der Fruehlingsstrasse entgegengesetzt lag. Sie sahen gar nicht wie Schulkameraden aus, diese beiden. Otto in kurzem, schlichtem, etwas ausgewaschenem Schulbubenanzug, Rudolf Meier ein feines junges Herrchen, mit tadellos gestaerkten Manschetten und Kragen nach neuester Fasson. Und doch wandte sich nun der um einen Kopf Groessere bittend zu dem Kleinen und sagte: "Ich bin etwas in Verlegenheit, Pfaeffling, wegen der griechischen Arbeit, die wir morgen abliefern sollen. Es ist gegenwaertig keine Moeglichkeit bei uns, all dies Zeug zu machen, ich habe wahrhaftig wichtigeres zu tun. Wuerdest du mir nicht heute nachmittag dein Heft mitbringen, dass ich einige Stellen vergleichen koennte?" "Von mir aus," sagte Otto, "nur wenn du mir wieder einen Klex hineinmachst, wie schon einmal, dann sei so gut und setze deine Unterschrift unter den Klex." Rudolf Meier wollte auch die Mathematikaufgabe ein wenig vergleichen. "Was tust du eigentlich den ganzen Tag, wenn du gar nichts arbeitest?" sagte Otto aergerlich, "mir ist's einerlei, wenn du auch alles abschreibst, aber ich kann dich gar nicht begreifen, dass du das magst." "Weil du nicht weisst, wie es bei uns zugeht, Pfaeffling, anders als bei euch und das kannst du mir glauben, ich habe oft mehr zu leisten als ihr. Da ist zum Beispiel vorige Woche eine russische Familie angekommen, Familie ersten Rangs, offenbar steinreiche Leute, gehoeren zur feinsten Aristokratie. Haben fuenf Zimmer im ersten Stock vorn heraus gemietet. Sie beabsichtigen offenbar lange zu bleiben, sieben riesige Koffer. Werden wohl die Revolution fuerchten, haben ihr Geld gluecklich noch aus Russland herausgebracht und warten nun in Deutschland ab, wie sich die Dinge in Russland gestalten. Gegen solche Gaeste ist man artig, das begreifst du. Da sagt nun gestern die Dame zu meinem Vater, sie moechte ihren beiden Soehnen Unterricht geben lassen von einem Professor, welchen er wohl empfehlen koennte? Mein Vater verspricht ihr sofort Auskunft, kommt natuerlich an mich. Ich sitze an meiner Arbeit. Nun heisst es: 'Rudolf, mach deine Aufwartung droben. Besprich die Unterrichtsfaecher, gib guten Rat, nenne feine Professoren mit lieben
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